
Am 5. März 2025 feiert die CSU ihren Politischen Aschermittwoch in Passau, einem festen Bestandteil der bayerischen politischen Kultur. Als Hauptredner ist der bayerische Ministerpräsident Markus Söder eingeladen, der die Gelegenheit nutzen wird, um die Politik der Ampel-Koalition scharf zu kritisieren. In seinen Vorbereitungen äußert Söder, dass die Zeit unter Olaf Scholz zur „Geschichte“ gehört und warnt vor einem auffälligen „Klamauk“ oder gar einer „Diplomatie“ aus Berlin. Diese Aussagen verdeutlichen seine strategische Linie, sich als klarer Opponent der aktuellen Bundesregierung zu positionieren, berichtet Merkur.
Traditionell hat der Politische Aschermittwoch in Bayern eine lange Geschichte, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Ursprünglich in Vilshofen etabliert, wurde diese politische Plattform 1948 von der Bayernpartei und später von der CSU wiederbelebt. Heutzutage nutzen alle großen bayerischen Parteien diesen Tag, um sich Gehör zu verschaffen und ihre Standpunkte zu präsentieren. Trotz des Status als „stiller Tag“ gemäß dem Bayerischen Feiertagsgesetz werden hier lautstark politische Positionen und provokante Reden präsentiert, was deutlich macht, wie sehr solche Veranstaltungen Teil der bayerischen Identität sind, so Süddeutsche Zeitung.
Zusätzliche Redner und Themen
Parallel zu den CSU-Veranstaltungen finden auch in anderen bayerischen Städten Politische Aschermittwoche statt. In Vilshofen vertritt Gesundheitsminister Karl Lauterbach die SPD und bringt aktuelle Herausforderungen, wie die Sondierungen für eine neue Bundesregierung, zur Sprache. Ursprünglich war Hubertus Heil als Redner eingeplant, musste jedoch kurzfristig absagen.
In Passau wird Bürgermeister Armin Dickl ebenfalls über internationale Herausforderungen und Migration sprechen. Zudem äußert sich der CSU-Generalsekretär Martin Huber kritisch über die Grünen, die er als „Auslaufmodell“ bezeichnet, und attackiert die AfD mit dem Vorwurf, sie seien „Vaterlandsverräter“.
Politische Stimmung und Erwartungen
Die Atmosphäre der Veranstaltungen ist oft von derben und provokanten Reden geprägt. Politische Reden dienen als Seismograf für die aktuelle politische Lage in Bayern und bieten den Parteien die Möglichkeit, ihre Positionen direkt an die Anhängerschaft zu kommunizieren. Die CSU muss hierbei auf die jüngsten Wahlergebnisse reagieren, die der Partei 37,2 % der Zweitstimmen einbrachten. Die prägnanten Fragen zu den Herausforderungen durch die AfD und die SPD sind daher erwartet, um die Wählerbasis zu konsolidieren.
Im Unterschied dazu wird Hubert Aiwanger von den Freien Wählern in Deggendorf sprechen, wo die mäßigen Wahlergebnisse von 4,3 % in Bayern angesprochen werden. Währenddessen organisiert die AfD in Osterhofen eine eigene Veranstaltung, die von Protesten gegen Faschismus begleitet wird.
Insgesamt zeigt der Politische Aschermittwoch 2025 erneut, wie wichtig solche Veranstaltungen für die politischen Akteure in Bayern sind. Sie bieten nicht nur eine Plattform für eine Vielzahl von Rednern, sondern auch ein Forum, in dem aktuelle Themen und Spannungen der politischen Landschaft diskutiert werden können.