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Chemnitz’ erste Richter-Influencerin zieht neue Wege: Flade verabschiedet sich!

Martina Flade, Sachsens erste Richter-Influencerin, verlässt Ende Januar 2025 aus persönlichen Gründen die Justiz. Auf ihrem Instagram-Blog teilt sie juristische Einblicke und plant, eine Kanzlei zu gründen.

Martina Flade, bekannt als Sachsens erste Richter-Influencerin, hat sich entschieden, ihre Karriere in der Justiz zu beenden und wird zum Ende des Monats auf eigenen Wunsch aus dem Richterverhältnis entlassen. Flade, die seit mehr als zwei Jahren auf ihrem Instagram-Kanal „frau_richter_in“ über ihren Alltag als Richterin am Chemnitzer Amtsgericht berichtet, fasst ihre Zeit im Rechtssystem als bereichernd und spannend zusammen. Rückblickend schätzt sie die Erfahrungen, die sie in ihrer sechsjährigen Karriere in der Justiz — einschließlich ihrer drei Jahre als Staatsanwältin in Bayern — sammeln konnte. Dennoch sieht sie die Entscheidung, die Justiz zu verlassen, als einen notwendigen Schritt zur Verwirklichung ihrer persönlichen Interessen und Ziele.

In einem offenen Statement beschreibt Flade die Herausforderungen, die sich aus der Balance zwischen ihrem richterlichen Amt und ihrer Selbstverwirklichung ergeben. Die Belastung des Spannungsfeldes zwischen richterlicher Unabhängigkeit und dem Drang nach mehr persönlicher Freiheit war nicht zu unterschätzen. Obwohl Flade in ihrer Rolle als Jugendrichterin positive Erfahrungen bezüglich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie gemacht hat, erkennt sie, dass die Balance zwischen beruflicher Erfüllung und ihrem Familienleben schwierig sein kann. Ihre Social-Media-Aktivitäten wurden größtenteils positiv von ihren Kollegen aufgenommen, wenngleich auch eine Portion Skepsis vorhanden war. Ihre Beiträge zielen darauf ab, das Verständnis für juristische Entscheidungen und das Justizsystem zu fördern.

Ein neues Kapitel als Unternehmerin

Der Einfluss ihres Instagram-Profils hat auch neues Interesse an unternehmerischen Tätigkeiten geweckt. Auf ihrem Kanal mit mittlerweile 73.000 Followern plant Flade, nicht nur Einblicke in ihr Leben als Mutter und ihre Reisen zu geben, sondern auch ihre Reise zur Gründung einer eigenen Kanzlei für Strafrecht zu dokumentieren. Dieser Schritt soll es ihr ermöglichen, ihre Expertise weiterhin zu nutzen und gleichzeitig ihrer Leidenschaft für das Unternehmertum nachzugehen. Das Vorhaben, dem Gründungsprozess auf ihrem Blog Sichtbarkeit zu verleihen, zeigt ihren Wunsch, anderen zu helfen, die ebenfalls eine berufliche Neuorientierung suchen.

Flade spricht sich zudem für bürgernahe Social-Media-Kanäle von Gerichten aus, um das Vertrauen der Bevölkerung in die Justiz zu stärken. Sie ist überzeugt, dass durch persönliche Einblicke in das Leben der Gerichtsbeschäftigten das oft abstrakte Bild der Justiz aufgebrochen werden kann. Der Dialog mit der Öffentlichkeit kann zu einem besseren Verständnis der juristischen Prozesse führen und dazu beitragen, die Menschen hinter den Institutionen in den Mittelpunkt zu rücken. Ihrer Meinung nach ist es wichtig, dass Richterinnen und Richter, wie auch andere öffentliche Beamte, die eigenen Bedürfnisse und Stärken in den Vordergrund stellen, um nachhaltig im Berufsleben glücklich und erfolgreich zu sein.

Flade hebt in ihren Überlegungen die Relevanz des Justizamtes im Digitalzeitalter hervor. Die Verbindung zwischen Rechtsprechung und digitalen Medien könnte auch in Zukunft eine bedeutende Rolle spielen, da immer mehr Juristen die soziale Plattform nutzen, um Jurastudenten und Interessierten das Rechtssystem näherzubringen. Ihre Entscheidung, das Richteramt zu verlassen, ist ein Zeichen dafür, dass sich die Anforderungen und Möglichkeiten im Berufsleben für Juristen rapide verändern. Die Progression und Modernisierung der Justiz spiegelt sich auch in den Karrieren derjenigen wider, die bereit sind, neue Wege zu beschreiten.

Für weitere Informationen zu diesem Thema und zur Entwicklung des Richteramts im digitalen Zeitalter, können interessierte Leser die Artikel von Freie Presse, Beck und IQB besuchen.

Referenz 1
www.freiepresse.de
Referenz 2
rsw.beck.de
Referenz 3
iqb.de
Quellen gesamt
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