
Flabeg Automotive Germany, ein traditionsreicher Autozulieferer aus Bayern, hat heute seine endgültige Betriebseinstellung angekündigt. Nach mehr als 140 Jahren erfolgreicher Tätigkeit, vorwiegend in der Entwicklung von Spiegeln und Gläsern für die Automobilindustrie, müssen nun alle verbliebenen 180 Mitarbeiter in Furth im Wald ihre Stellen verlieren. Die Schließung des Betriebs ist für das Frühjahr 2025 geplant und stellt einen weiteren Dämpfer für die bereits krisengeplagte deutsche Automobilindustrie dar. Dies berichtet inFranken.
Die Insolvenz von Flabeg wurde bereits im Juli 2024 angemeldet. Trotz anfänglicher Bemühungen zur Stabilisierung des Unternehmens schlug ein wichtiger Auftrag für ein neues Display-Glas fehl, was die weitere Investorensuche im Keim erstickte. Volker Böhm, der Insolvenzverwalter, betont, dass die Mitarbeiter nicht für die missliche Lage verantwortlich sind.
Folgen für die Belegschaft
In den kommenden Tagen werden 100 Mitarbeiter mit sofortiger Wirkung entlassen, während weitere 80 bis Ende Mai 2025 zur Erfüllung bestehender Aufträge bleiben können. Die Belegschaft in Furth im Wald wurde bereits am 24. Februar 2025 über die bevorstehende Schließung informiert. Diese Situation ist besonders bitter für eine Belegschaft, die über viele Jahre hinweg einen großen Beitrag zur Innovationskraft des Unternehmens geleistet hat.
Die Entwicklung der Autoindustrie selbst zeigt alarmierende Trends. Laut ZDF sind die drei großen deutschen Automobilhersteller Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz mit signifikanten Rückgängen konfrontiert, die bis zu 16 Prozent betragen. Entlassungen und Werksschließungen könnten zunehmen, da die Industrie in einer grundlegenden Krise steckt, die durch Absatzmangel und Schwierigkeiten beim Umstieg auf E-Mobilität noch verschärft wird.
Marktentwicklungen und Herausforderungen
Besonders bemerkenswert ist, dass die deutsche Automobilbranche im Jahr 2023 17 Prozent der nationalen Exporte ausmachte. Dennoch verzeichneten die Autokonzerne einen Rückgang der Werksauslastung und mussten Tarifverträge kündigen, die Kündigungen ab Juli 2025 erlauben. Das zeigt, dass die Herausforderungen weit über Flabeg hinausgehen und viele Firmen in der Branche ergreift.
Insgesamt spiegelt die Schließung von Flabeg die breiteren Herausforderungen der Branche wider. Die Entwicklungen in Furth im Wald sind Teil einer Serie von Insovlenzen, die im letzten Quartal 2024 in der Zulieferindustrie festgestellt wurden, darunter auch Unternehmen wie Continental, die 3000 Stellen deutschlandweit abbauen. Es ist zu erwarten, dass sich diese Trends fortsetzen, während die Branche nach Lösungen sucht, um die geforderten Veränderungen im Markt zu meistern und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.