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Burnout-Alarm: Schulleiter in Sachsen unter enormem Druck!

Eine aktuelle Studie zeigt alarmierende Ergebnisse zur psychischen Belastung von Schulleitern in Sachsen. 80% arbeiten unter hohem Druck, Burnout-Gefahr steigt. Jetzt sind Entlastungsmaßnahmen gefordert.

Eine alarmierende Studie im Auftrag der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) deckt die stark steigenden psychischen Belastungen von Schulleitungen in Sachsen auf. Sie zeigt, dass die Stundentafeln der Schulleitungen als übermäßig voll eingestuft werden und einen erheblichen Druck auf die Betroffenen ausüben. Über 80 Prozent der 400 befragten Schulleiter:innen arbeiten den ganzen Tag in hohem Tempo, was zu einer zunehmenden Erschöpfung führt. Laut der Studie fühlen sich 49 Prozent der Befragten immer oder häufig erschöpft, was auf einen besorgniserregenden Anstieg von Burnout-Symptomen hinweist. Die GEW spricht von einem Notstand und fordert dringend Entlastungsmaßnahmen.

Die psychische Belastung der Schulleitungen äußert sich nicht nur in der Erschöpfung, sondern auch in einem hohen Maß an Präsenz trotz gesundheitlicher Einschränkungen. Viele Schulleiter:innen erscheinen auch krank zur Arbeit, was die Situation weiter verschärft. Die Aufgaben sind vielseitig und umfassen neben organisatorischen Tätigkeiten auch Unterricht und Dokumentationspflichten. Die stellvertretende Vorsitzende der GEW Sachsen, Claudia Maaß, fordert eine bessere Einarbeitung von Leitungskräften, einen Abbau der Bürokratie sowie zusätzliche Unterstützungskräfte und Präventionsmaßnahmen.

Verantwortung und Alltagsbelastungen

Zusätzlich zu diesen Aufgaben bedeutet das Schulleiterdasein eine tägliche Herausforderung bei unvorhergesehenen Ereignissen, etwa wenn Lehrkräfte krank werden. Die Schulleiter:innen sind verantwortlich für die reibungslosen Abläufe, die Umsetzung pädagogischer Konzepte und die Einhaltung der Regelungen der Kultusministerien. Günter Manhardt, Vorsitzender der Vereinigung der Direktorinnen und Direktoren der Bayerischen Gymnasien e.V., beschreibt die Schulleiterposition als „sehr belastend und zeitintensiv“. Dies wird durch die Tatsache verstärkt, dass 70 Prozent der Schulleitungen in Bayern angeben, selten oder nie ihre Pausenzeiten einhalten zu können.

Die neue Studie der GEW, die in Bayern durchgeführt wurde, kam zu ähnlichen Ergebnissen. Von den rund 700 Teilnehmer:innen der Online-Befragung gaben 80 Prozent an, oft oder immer in hohem Tempo zu arbeiten. Ein besonders hohes Maß an „Entgrenzung“ zwischen Berufs- und Privatleben ist hierbei zu beobachten. In vielen Fällen führt die Kombination aus Unterricht und Verwaltungsaufgaben zu negativen Effekten auf die Schülerschaft. Besondere Problematiken ergeben sich an Grund- und Mittelschulen, wo die Arbeitsbelastung der Schulleitungen in den letzten Jahren stark gestiegen ist.

Empfehlungen zur Entlastung und Prävention

Die wissenschaftliche Diskussion über die psychischen Belastungen im Bildungswesen hat an Bedeutung gewonnen. Die Studie „Psychische Belastungen und Burnout beim Bildungspersonal“, veröffentlicht von einer Gruppe renommierter Wissenschaftler:innen, thematisiert die notwendigen Präventions- und Interventionsmaßnahmen in Bildungseinrichtungen. Der Fokus liegt auf der Reduzierung von Risikofaktoren und der Stärkung von Schutzfaktoren für die psychische Gesundheit, um die Leistungsfähigkeit und die Bildungsqualität nicht zu beeinträchtigen.

In der Lehre heißt es daher, dass nicht nur die Schulleitungen, sondern das gesamte Bildungspersonal unter Druck steht. Um dieser Herausforderung zu begegnen, ist es unerlässlich, dass Bildungspolitik und -institutionen die Notwendigkeit von Entlastungen sowie spezifischen Unterstützungsangeboten anerkennen und aktiv fördern. Nur so kann ein Ausweg aus der erhöhten Belastungssituation gefunden werden.

Für weitere Informationen und Studien zu den psychischen Belastungen im Bildungssektor sei auf die Artikel von Tag24, BR und Pedocs verwiesen: Tag24, BR, Pedocs.

Referenz 1
www.tag24.de
Referenz 2
www.br.de
Referenz 3
www.pedocs.de
Quellen gesamt
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