
Die Bundesliga steht vor einem entscheidenden Wandel in der Medienrechtevergabe. Mit einem schlanken Konzept unter dem Titel „Closer to the game“ will die DFL eine engere Zusammenarbeit mit den Medienpartnern schaffen. Dies soll durch verstärkten Zugang zu Spielern und Vereinen, inklusive Interviews und Dokumentationen, geschehen. DFL-Chef Steffen Merkel betont die Dringlichkeit dieser Maßnahmen, da die Medienerlöse der Bundesliga seit den letzten drei Rechtevergaben stagnieren. Topvereine wie der FC Bayern München und Borussia Dortmund zeigen sich immer offener für Veränderungen, um ihre Konkurrenzfähigkeit sicherzustellen, besonders im Wettkampf mit amerikanischen Sportarten und Streamingdiensten wie Netflix.
Diese Entwicklungen sind Teil der Vergabe der deutschsprachigen Medienrechte für die Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29, die die DFL am 14. Februar 2025 bekannt gab. Die Gesamteinnahmen für diesen Zeitraum betragen beeindruckende 4,484 Milliarden Euro, was einem jährlichen Ertrag von 1,121 Milliarden Euro entspricht. Dies bedeutet eine Steigerung von rund zwei Prozent im Vergleich zum vorherigen Zyklus. Die Bundesliga und 2. Bundesliga haben somit den zweitstärksten nationalen Medienvertrag aller Fußball-Ligen abgeschlossen.
Verteilung der Medienrechte
In der neuen Rechtevergabe erhält Sky die Live-Rechte für Einzelspiele am Freitag und Samstag sowie für alle Spiele der 2. Bundesliga. DAZN wird die Samstags-Konferenz und die Einzelspiele am Sonntag übertragen. ARD und ZDF sichern sich weiterhin die Highlight-Rechte am Samstagabend, während Sat.1 das Live-Paket mit der Saisoneröffnung, dem Supercup und der Relegation erwirbt. RTL erhält die Live-Rechte für das Topspiel der 2. Bundesliga und Pay-Clips.
Der Geschäftsführer der DFL, Steffen Merkel, hebt die ungebrochene Popularität des deutschen Profifußballs hervor, während sein Kollege Marc Lenz die finanzielle Sicherheit für die Ligen unterstreicht. Der Pay-TV-Bereich bleibt im Wesentlichen bei den beiden Medienpartnern Sky und DAZN, wobei RTL das Samstagabend-Spiel der 2. Bundesliga im Free-TV zeigen wird.
Präparation auf die Auktion
Die Ausschreibung zur Rechtevergabe begann am 25. November 2024, nachdem die DFL am 18. Oktober 2024 die Ankündigung machte. Interessierte Unternehmen hatten somit ausreichend Zeit zur Vorbereitung auf das Auktionsverfahren. Der Ausschreibungsprozess gilt als klar, offen und transparent, konform den Vorgaben des Bundeskartellamts. Die DFL wird nach festgelegten Kriterien über die Verteilung der Erlöse entscheiden.
Insgesamt zeigt sich die Bundesliga bereit, innovative Schritte zu gehen, um im nationalen und internationalen Wettbewerb relevant zu bleiben und den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden. Dieser Prozess wird nicht nur die finanzielle Situation der Klubs stabilisieren, sondern auch den deutschen Fußball insgesamt stärken.