
Die Bergwacht Bayern steht in der Wintersaison 2023/2024 vor einer herausfordernden Situation. Wie PNP berichtet, zeigen die Einsatzzahlen einen drastischen Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren. In der vergangenen Wintersaison wurden 4.509 Einsätze verzeichnet, was einem Anstieg von 370 Einsätzen im Vergleich zur Vorsaison entspricht. Dies stellt eine außergewöhnliche Herausforderung für die Einsatzkräfte dar, die zunehmend gefordert sind, auf die gestiegenen Notfälle zu reagieren.
Ein zentraler Grund für diese Zunahme an Einsätzen ist der anhaltende Trend zum Bergsport. Während der Sommer 2023 mit 3.640 Einsätzen im Vergleich zum Vorjahr ein fest etabliertes Muster zeigte, setzten sich die hohen Zahlen auch im Winter fort. Besonders auffällig ist, dass die häufigsten Einsätze in Hochlagen auf Skipisten stattfanden. Hier wurden 3.067 Einsätze registriert, während Bergsteigen und Wandern mit 530 Einsätzen den zweithäufigsten Einsatzgrund darstellten.
Einzelne Unfallstatistiken und Hintergründe
Die Bergwacht Bayern hat festgestellt, dass es in den letzten Jahren einen kontinuierlichen Anstieg der Einsatzzahlen gegeben hat, außer während der beiden Corona-Sommer. Ein wichtiger Aspekt in der aktuellen Saison sind die Wetterbedingungen. Intensiven Schneefällen in den Hochlagen standen in tieferen Lagen oft Regenereignisse gegenüber. Diese extremen Wetterbedingungen führen dazu, dass immer mehr Menschen auch bei ungünstigem Wetter zum Wandern und Bergsteigen hinausziehen, was potenziell riskant sein kann.
Die Erfahrungen aus den Einsätzen belegen, dass Bergsportler vor verschiedenen Herausforderungen stehen. Thomas Lobernsteiner, Vorsitzender der Bergwacht Bayern, hebt hervor, dass vor allem die Flexibilität der Einsatzkräfte gefordert ist. Die Einsatzkräfte mussten nicht nur bei Unfällen auf den Pisten eingreifen, sondern auch bei anderen Notfällen wie beispielsweise Kreislaufproblemen von Bergsportlern.
Vergleich und Sicherheitsbewusstsein
Vergleicht man die aktuellen Zahlen mit den Vorjahren, zeigt sich, dass das Bewusstsein für Sicherheit ansteigt. Während im Jahr 2020, laut Alpenverein, die Zahl der tödlichen Unfälle auf den niedrigsten Stand in beinahe 70 Jahren sank, bleibt die Situation in den Bergen unter den gegenwärtigen Umständen kritisch. Umso wichtiger ist es, die Risiken beim Bergsport zu erkennen und die richtige Ausrüstung zu verwenden.
Im Kontext der Bergunfälle ist die Bedeutung einer sorgfältigen Tourenplanung und der aktuellen Wetterberichte nicht zu unterschätzen. Die Kombination aus überfüllten Pisten und steigenden Wettergefahren durch außergewöhnliche Niederschlagsmengen sowie eine erhöhte Lawinen- und Hochwassergefahr machen die Situation noch komplizierter.
Die Bergwacht Bayern plant daher, die Zusammenarbeit mit Feuerwehren zu intensivieren, um für Katastrophenschutz, insbesondere im Hinblick auf Waldbrände und Starkniederschläge, besser gewappnet zu sein. Dies unterstreicht die wachsende Herausforderung, der sich die Bergwacht gegenübersieht.