
Die bayerische Landesregierung hat einen bedeutenden finanziellen Schritt unternommen, um die häufig überlastete Bahnstrecke von München in Richtung Allgäu zu optimieren. Der Freistaat plant, rund 41 Millionen Euro in den Ausbau der Schieneninfrastruktur zu investieren. Dies wurde in pnp.de bekannt gegeben. Der Fokus liegt auf der Planung eines viergleisigen Abschnitts zwischen Pasing und Fürstenfeldbruck, einer Teilstrecke, die derzeit sowohl Fernzüge als auch Regionalverkehr und S-Bahnen stark beansprucht und oft zu Verspätungen führt.
Täglich nutzen mehr als 50.000 Fahrgäste diese vielbefahrene Strecke. Verkehrsminister Christian Bernreiter hat die Dringlichkeit des Ausbaus betont, insbesondere weil der Bund ursprünglich für die Planung des Projekts zuständig wäre. Dennoch gehen die bayerischen Verantwortlichen in Vorleistung, nachdem der Bund seit 2021 nicht aktiv geworden ist, obwohl der Deutschlandtakt diesen Ausbau angekündigt hatte.
Neuerungen im bayerischen Schienennetz
Der Ausbau gehört zu einem größeren Paket von sechs großen Projekten in Bayern, die darauf abzielen, die Schienenkapazität erheblich zu erhöhen. Bahnausbau Bayern berichtet, dass unter anderem auch zwischen Bamberg und Nürnberg zwei zusätzliche Gleise verlegt werden, um die Fahrzeiten für S-Bahnen, Regionalzüge und ICEs zu optimieren. Außerdem wird der Güterverkehr durch einen Tunnel zum Nürnberger Rangierbahnhof geleitet, was den Nahverkehr entlastet und effizienter gestaltet.
Ein weiteres Schlüsselprojekt ist der Brenner-Nordzulauf, der ein viergleisiges Bahnsystem zwischen München und Norditalien schaffen soll. Hierdurch wird die Fahrzeit nach Verona auf nur 2,5 Stunden verkürzt. Des Weiteren ist die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Ulm und Augsburg geplant, die die Fahrzeit auf 26 Minuten reduziert und somit eine wichtige Lücke im europäischen Schienenkorridor schließt.
Bayerns Verantwortung und Strategie
Die Verantwortung für den Ausbau der bundesweiten Schieneninfrastruktur liegt gemäß Art. 87e Abs. 4 S. 1 Grundgesetz beim Bund. Dennoch strebt der Freistaat Bayern aktiv eine Verbesserung des Schienenpersonennahverkehrs an und investiert in Projekte, die den Verkehrsfluss und die Erreichbarkeit verbessern. Diese Initiativen sind Teil eines umfassenden Programms, das unter anderem die 2. Stammstrecke der S-Bahn in München beinhaltet, welche dringend benötigte Kapazitätserweiterungen verspricht.
Laut stmb.bayern.de sind die aktuellen Maßnahmen in Planung oder Umsetzung, wobei 29 Maßnahmen bereits in Arbeit sind und weitere 44 positiv bewertet wurden. Die Initiativen zielen darauf ab, eine halbautomatische Taktung zwischen Fern- und Nahverkehr zu realisieren und die Erreichbarkeit zum Münchner Flughafen zu verbessern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Investitionen in die Schieneninfrastruktur Bayerns nicht nur den täglichen Pendlern zugutekommen werden, sondern auch die Grundlage für eine nachhaltige Verkehrswende schaffen. Mit dem Ausbau der Strecken durch Kooperationen zwischen dem Freistaat und der Deutschen Bahn wird die Schienenanbindung in Bayern optimiert und die Mobilität für alle verbessert.