
Im Kreis Bamberg ereignete sich am Samstagabend, dem 15. Februar 2025, ein Verkehrsunfall, bei dem eine 76-jährige Autofahrerin verletzt wurde. Die Seniorin bog von der Josef-Fösel-Straße auf die Staatsstraße 2190 in Richtung Bamberg ab und übersah dabei einen von links kommenden 31-jährigen Autofahrer. Der Zusammenstoß endete damit, dass die 76-Jährige leicht verletzt und in ein Krankenhaus gebracht werden musste, während der 31-Jährige unverletzt blieb. Der Sachschaden beläuft sich schätzungsweise auf 15.000 Euro, und die Straße war aufgrund von Reinigungsarbeiten kurzzeitig gesperrt, wie [inFranken] berichtet.
Dieser Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die sicherheitstechnischen Herausforderungen, denen ältere Verkehrsteilnehmer gegenüberstehen. Die Unfallstatistik zeigt, dass Seniorinnen und Senioren als ungeschützte Verkehrsteilnehmende besonders gefährdet sind. Im Jahr 2023 waren 59,3 % der tödlich verunglückten Radfahrenden und Fußgänger mindestens 65 Jahre alt. Fast jede dritte tödliche Pkw-Verunfallte gehörte in diese Altersgruppe – ein alarmierender Trend, der auf die größeren Verletzlichkeiten und die Veränderungen kognitiver sowie motorischer Fähigkeiten im Alter zurückzuführen ist, wie das [Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV)] erklärt.
Die Risiken älterer Verkehrsteilnehmer
Ältere Fahrerinnen und Fahrer sind daher eine besonders bedeutsame Gruppe im Rahmen der Verkehrssicherheit. Die Ursachen für ihre Gefährdung sind vielfältig und umfassen nicht nur physische Veränderungen, sondern auch die Erfordernis kontinuierlicher Aufklärung über potenzielle Risiken. Programme wie die Verkehrssicherheitstage der Deutschen Verkehrswacht bieten wertvolle Informationen zu Abbiegeunfällen, Radfahren und sicherem Umgang mit Rollatoren, die das Mobilitätsverhalten älterer Menschen positiv beeinflussen sollen.
Darüber hinaus unterstützt das BMDV zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit für Senioren. Dazu gehören Seminare wie „sicher mobil“, die darauf abzielen, die Fähigkeiten älterer Menschen zu fördern, ihre Leistungsfähigkeit selbst einzuschätzen und Kompensationsmechanismen zu entwickeln. In diesem Kontext sind auch spezielle Schulungsangebote für die sichere Nutzung von Rollatoren und anderen Mobilitätshilfen von großer Bedeutung.
Initiativen für mehr Sicherheit
Die Kampagne „Ich fühl‘ mich jung. Ich brauche nur länger“ sensibilisiert jüngere Altersgruppen für eine rücksichtsvollere Fahrweise gegenüber älteren Menschen. Darüber hinaus adressiert das Projekt „Sichere Mobilität im Alter“ gezielte Programme für Kraftfahrende ab 65 Jahren, um altersbedingte Veränderungen der Fahrfähigkeit zu thematisieren. Hierzu zählen Gesundheitschecks, Rückmeldefahrten und informative Broschüren zur Fahrtüchtigkeit im Alter.
Um die Mobilität älterer Menschen zu fördern, wird auch das Trainingsprogramm „Fit mit dem Fahrrad“ angeboten. Dieses zielt darauf ab, die motorischen Fertigkeiten und die allgemeine Verkehrssicherheit zu verbessern. Solche Initiativen stehen im Einklang mit den aktuellen Verkehrssicherheitsstrategien und sollen dazu beitragen, die Gefahren im Straßenverkehr für Seniorinnen und Senioren signifikant zu reduzieren, wie die statistischen Berichte des [Statistischen Bundesamtes] belegen.
Die Tragödie des jüngsten Unfalls im Kreis Bamberg unterstreicht die dringende Notwendigkeit, nachhaltige Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit älterer Verkehrsteilnehmer zu ergreifen und ein stärkeres Bewusstsein für deren Schutz zu schaffen.