
In diesem Jahr bringt die Auseinandersetzung mit dem Werk von Thomas Mann neue Impulse in die Hochschullandschaft. Anlässlich seines 150. Geburtstags am 6. Juni 2025 werden an verschiedenen Universitäten Vorträge, Seminare und spezifische Veranstaltungen mit dem Ziel organisiert, Manns umfangreiches literarisches Erbe zu erforschen und zu feiern.
Die Ringvorlesung „Thomas Mann – Stationen seines Werkes“ an der Universität Freiburg beginnt am 23. April 2025. Eröffnet wird die Reihe von Prof. Dr. Dr. h.c. Helmut Koopmann von der Universität Augsburg mit einem Vortrag über „Thomas Mann: Sein Werk – und die Antworten auf seine Zeit“. Diese Vortragsreihe wird sich intensiv mit Manns bedeutendsten Werken, von „Buddenbrooks“ bis „Doktor Faustus“, auseinandersetzen und literarische, ästhetische sowie historisch-politische Aspekte beleuchten. Diese Veranstaltungen sind Teil der umfassenden Feierlichkeiten, die Manns Lebenswerk würdigen.
Vertiefende Seminare und Exkursionen
Im Rahmen des Sommersemesters bietet die Universität Freiburg auch Exkursionen und Seminare an, die sich mit Kunst, Kultur und Ideengeschichte befassen. Dazu gehören Besuche regionaler Lernorte wie den Opfinger Bienengarten und das „Exploratorium Lebendiges Wittental“. Seminare finden an sechs Abenden unter der Leitung erfahrener Universitätsdozenten statt, wobei ein besonderes Seminar Thomas Manns Erzählungen gewidmet ist.
Die Teilnahme an diesen Seminaren und Exkursionen setzt keine spezifischen Vorkenntnisse voraus, jedoch wird ein moderater Teilnahmebeitrag erhoben. Eine umfassende Reihe von Einzelvorträgen wird unter dem Titel „Faszination Wissenschaft“ angeboten, die sich mit Themen aus Literatur- und Kulturwissenschaften beschäftigt.
Politische Diskurse und Veranstaltungen
Parallel dazu bietet das Colloquium politicum eine Plattform für politische Diskussionen durch Einzelvorträge, Podiumsdiskussionen und Vortragsreihen. Am 28. April 2025 wird die Podiumsdiskussion „1945 | 2025: Nachkriegszeiten“ stattfinden, gefolgt von einem Vortrag von Prof. Dr. Norbert Frei (Universität Jena) am 7. Mai 2025 über die denkwürdige Rede von Bundespräsident Richard von Weizsäcker am 8. Mai 1985. Auch die Freiburger Afrikagespräche kehren in das Programm zurück, wobei ein breites Spektrum an Themen behandelt wird, darunter die Rolle Südostasiens und Identitätspolitik.
Die gesamte Veranstaltungsreihe wird ergänzt durch die öffentliche Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Politikwissenschaft, die sich mit dem Thema „Polarisierung. Die Spaltung der Gesellschaften“ beschäftigt.
In einem weiteren Kontext veranstaltete das Institut für Germanistik der TU Braunschweig bereits im Sommersemester 2022 eine Ringvorlesung mit dem Titel „Thomas Mann lesen!“, die sich auf seine literarischen und essayistischen Texte konzentrierte. Ziel dieser Vorlesungsreihe war eine literatur- und kulturwissenschaftliche Re- und Neulektüre seiner Werke, die auch internationale Gäste aus der Thomas Mann-Forschung umfasste. Themen wie Zeitstrukturen, Geschlechtermodelle und Migration in Manns Literatur wurden erörtert. Diese Vorträge waren so gestaltet, dass sie auch ohne tiefere literaturwissenschaftliche Fachkenntnisse verständlich waren.
Einige der bedeutendsten Vorträge dieser Reihe wurden von namhaften Wissenschaftlern*innen gehalten, darunter Dr. Tobias Amslinger von der ETH Zürich. Die Zuhörer konnten sich auf eine Vielzahl von Perspektiven und Analysen gefasst machen, die die Komplexität von Manns Werk zeigten und es gleichzeitig einem breiten Publikum zugänglich machten.
Insgesamt zeigt sich, dass die vielfältigen Veranstaltungen an den verschiedenen Universitäten nicht nur eine Hommage an Thomas Mann darstellen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur aktuellen literatur- und kulturwissenschaftlichen Diskussion leisten.
Für weitere Informationen zu den Veranstaltungen in Freiburg besuchen Sie bitte uni-freiburg.de, während Details zur Ringvorlesung in Braunschweig auf tu-braunschweig.de und tu-braunschweig.de verfügbar sind.