
Am 1. April 2025 ist es wieder soweit: Millionen Menschen weltweit spielen Scherze und verbreiten Falschmeldungen, bekannt als Aprilscherze. Diese Tradition hat eine lange Geschichte, deren Wurzeln bis ins Jahr 1600 reichen. Damals lockte ein 16-jähriges Mädchen den französischen König mit einer fingierten Botschaft in eine Falle. Eine andere Theorie deutet darauf hin, dass König Karl IX. 1564 den Jahresbeginn auf den 1. Januar verlegte. Menschen, die diese Änderung nicht mitbekamen, wurden daraufhin als „Aprilnarren“ verspottet. Schwäbische Post beschreibt die Scherze als beliebtes Spiel, das viele Menschen zum Mitmachen anregt.
Die Ursprünge des Aprilscherzes sind jedoch nicht eindeutig. So wird auch der Augsburger Reichstag von 1530 in den Diskussionen erwähnt. Damals wurde der 1. April als Münztag festgelegt, doch als dieser ausfiel, verloren Spekulanten Geld und wurden öffentlich verspottet. In diesem Zusammenhang entstand eine Reaktion, die vielleicht zur heutigen Tradition des Scherzens führte. Auch die alte französische Tradition des „Aprilfischs“ ist Teil dieses Brauchs. Dabei basteln Kinder Papierfische und kleben sie ahnungslosen Erwachsenen auf den Rücken.
Die Bedeutung über die Grenzen Deutschlands hinaus
Nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit haben Aprilscherze große Bedeutung. So berichtet Focus, dass die Praxis in vielen Ländern verbreitet ist. Während der Aprilscherz in den USA als „April Fools‘ Day“ gefeiert wird, findet er in Spanien und Lateinamerika am 28. Dezember, dem sogenannten Día de los Santos Inocentes, statt.
Besondere Bekanntheit erlangte der Aprilscherz 1957, als die BBC im Magazin „Panorama“ einen satirischen Beitrag zur Spaghetti-Ernte im Tessin sendete. Der Bericht zeigte Erntearbeiterinnen, die Spaghetti von Bäumen pflückten. Viele Zuschauer glaubten den Scherz und fragten nach Spaghetti-Bäumen, was zeigt, wie leichtgläubig viele waren. Diese Aktion wird als einer der ersten gezielt verbreiteten Aprilscherze eines Medienhauses angesehen, wie T-Online berichtet.
Die Redewendung „in den April schicken“ wurde erstmals 1618 in Bayern belegt. Das verdeutlicht, wie fest verwurzelt dieser Scherz in der deutschen Sprache ist. Zudem wird vermutet, dass der Brauch auch mit den Frühlingsbräuchen im alten Germanien in Verbindung steht, wo der Narr als Symbol des Winters galt. Heute ist der 1. April nicht nur ein Tag für Scherze, sondern auch ein kulturelles Phänomen, das Menschen aller Altersgruppen zusammenbringt, um gemeinsam zu lachen und Spaß zu haben.