BayernMedizin

Ärztinnen überholen erstmals ihre männlichen Kollegen in Bayern!

In Bayerns Kliniken arbeiten erstmals mehr Ärztinnen als Ärzte. Trotz dieser positive Entwicklung gibt es weiterhin Herausforderungen in Sachen Chancengleichheit und Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

In Bayerns Kliniken hat sich ein bemerkenswerter Wandel vollzogen: Erstmals arbeiten mehr Ärztinnen (18.270) als Ärzte (18.214). Diese Entwicklung wurde kürzlich von der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) bestätigt, die feststellte, dass Frauen im vergangenen Jahr ihre männlichen Kollegen überholt haben. Dies ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die medizinische Berufswelt zunehmend diverser wird und Frauen eine immer wichtigere Rolle in der Gesundheitsversorgung einnehmen. pnp.de berichtet, dass …

Ein Blick auf das Medizinstudium zeigt, dass Frauen hier bereits die Mehrheit stellen. Rund zwei von drei Studienplätzen sind mittlerweile von weiblichen Studierenden belegt. Diese Trendwende erklärt sich damit, dass junge Frauen im Schnitt bessere Abiturnoten aufweisen. Laut Susanne Johna, der Vorsitzenden des Ärztegewerkschaft Marburger Bund, bieten sehr gute Abiturnoten im Numerus-Clausus-System entscheidende Vorteile für Bewerberinnen.

Chancengleichheit und Karrierefragen

Dennoch ist nicht alles rosig: Christiane Groß, Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes, sieht den Anstieg der Frauen in der Medizin als Erfolg, kritisiert jedoch die noch bestehenden Ungleichheiten in Karrierefragen. An deutschen Universitätskliniken ist bedauerlicherweise im Schnitt nur eine von acht Führungspositionen mit einer Frau besetzt, was auf eine strukturelle Benachteiligung hindeutet.

Zudem zeigt ein Medscape-Gleichstellungsreport aus dem Jahr 2021, dass 60 Prozent der Ärztinnen sich im Job benachteiligt fühlen, wobei diese Situation durch die Coronapandemie noch verschärft wurde. Das Ungleichgewicht ist auch im Bereich der Oberarztstellen bemerkbar: Während etwa zwei Drittel der Medizinstudierenden Frauen sind, sind nur 30 Prozent der Oberarzt-Positionen von Frauen besetzt. Dies verdeutlicht die Herausforderungen, denen Frauen im Laufe ihrer Karriere gegenüberstehen.

Familien- und Berufsleben vereinbaren

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bleibt ein zentrales Thema. Frauen in der Medizin haben oft Schwierigkeiten, diese Balance zu finden. So geben 15 Prozent der Ärztinnen an, Probleme mit der Kombination von Beruf und Kindererziehung zu haben, während dies nur 7 Prozent der Ärzte betrifft. Die Tatsache, dass 32 Prozent der Ärztinnen bei der Kinderbetreuung kranke Kinder betreuen, während nur 3 Prozent der Ärzte diese Verantwortung übernehmen, unterstreicht die ungleiche Verteilung von familiären Verpflichtungen.

Zusätzlich sehen 44 Prozent der jungen Ärzte unter 45 Jahren Nachholbedarf bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, eine Herausforderung, die vorrangig Frauen betrifft. Trotz dieser Schwierigkeiten sind einige positive Entwicklungen erkennbar. 55 Prozent der Ärztinnen beobachten Verbesserungen bei Teilzeitangeboten, während 41 Prozent von Fortschritten bei der Arbeitszeitgestaltung berichten.

Selbstzweifel und Gleichberechtigung

Die berufliche Selbstwahrnehmung von Ärztinnen zeigt ebenfalls Interessantes: 19 Prozent fühlen sich als Teamleiterinnen sehr selbstsicher, im Vergleich zu 29 Prozent der Männer. Rund 33 Prozent der Ärztinnen berichten, häufig für Pflegekräfte gehalten zu werden. Diese Diskrepanz in der Wahrnehmung ist alarmierend und erfordert dringend Aufmerksamkeit, um Missverständnisse und stereotype Vorstellungen abzubauen.

Abschließend lässt sich festhalten, dass der Anstieg weiblicher Ärztinnen in Bayern ein positives Zeichen für die Gleichstellung in der Medizin darstellt. Allerdings geht dieser Fortschritt mit erheblichen Herausforderungen einher, die sowohl strukturell als auch kulturell angegangen werden müssen. Die medizinische Gemeinschaft steht vor der Aufgabe, die Bedingungen so zu gestalten, dass Erwerbstätigkeit und familiäre Verantwortung besser in Einklang gebracht werden können. aerztestellen.aerzteblatt.de berichtet, dass …

Referenz 1
www.pnp.de
Referenz 3
aerztestellen.aerzteblatt.de
Quellen gesamt
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