
Am Samstag, den 29. März 2025, wird das Bundesligaspiel zwischen dem FC Bayern München und dem FC St. Pauli im Zeichen des Kampfes gegen Rassismus stehen. Die beiden Klubs werden in speziellen Trikots antreten, die deutlich mit den Slogans „Rot gegen Rassismus“ und „Kein Platz für Rassismus“ versehen sind. Der Anlass fällt in die internationalen Wochen gegen Rassismus, die von der Stiftung gegen Rassismus seit 2016 koordiniert werden. Diese Initiative hat zum Ziel, eine kommunikative Akzeptanzkultur im Sport zu etablieren.
Trainer Vincent Kompany, der in Belgien geboren wurde und selbst die Erfahrungen von Rassismus gemacht hat, wird während der Begegnung eine flammende Rede halten. Er hebt hervor, dass Rassismus besonders für Kinder gravierende Folgen hat. Diese Kinder lernen oft, dass sie nicht die gleichen Chancen wie andere haben, was zu Frustration und ernsthaften gesellschaftlichen Problemen führen kann. Kompany, der Sohn eines kongolesischen Vaters und einer belgischen Mutter ist, kam als Kind mit den Herausforderungen einer unterschiedlichen Herkunft in Berührung. Seine Mutter, ein politischer Flüchtling, vermittelte ihm von klein auf die Wertigkeit harter Arbeit.
Ein persönlicher Weg
Kompany verdeutlicht, dass er niemals als Opfer wahrgenommen werden wollte. Seine Mentalität war stets, doppelt so hart zu arbeiten, um die gleichen Chancen wie andere zu erhalten. Er erklärt: „Kinder mit einem anderen Hintergrund müssen oft doppelt so hart arbeiten, um die gleichen Möglichkeiten zu erhalten.“ Diese Erfahrungen prägen seine Sicht auf die mangelnde Diversität in Führungspositionen in Europa. Ein Thema, das auch von Lorenz Narku Laing, Professor für Sozialwissenschaften und Rassismusforschung, stark thematisiert wird. Laing weist darauf hin, dass Rassismus in vielen Bereichen des Sports, auch in der Fußball-Bundesliga, nach wie vor weit verbreitet ist.
Um diese Problematik zu adressieren, ist ein Fünf-Punkte-Plan entwickelt worden, der unter anderem die Stärkung von Nachwuchskräften in Führungspositionen von Rassismus-betroffenen Menschen und die Schaffung eines Antidiskriminierungsbeauftragten vorschlägt. Dies reflektiert die Notwendigkeit für eine tiefere Auseinandersetzung mit Diskriminierung im Sport und darüber hinaus.
Ein Zeichen setzen
Das bevorstehende Spiel zwischen Bayern München und St. Pauli ist daher nicht nur ein sportliches Ereignis, sondern eine wichtige Plattform für das Setzen eines sichtbaren Zeichens gegen Rassismus. Die beiden Verein werden nicht nur durch ihre Trikots, sondern auch durch die klaren Worte von Vincent Kompany, der in seiner Rede die gesellschaftlichen Probleme anprangern wird, die aus Rassismus resultieren, in den Fokus rücken.
Der FC Bayern hat mit der Initiative „Rot gegen Rassismus“ bereits vor fünf Jahren einen ersten Schritt in diese Richtung unternommen. Ihrem Motto „Zwei Clubs – eine Haltung“ wird der Verein gerecht, indem er diese wichtige gesellschaftliche Thematik jetzt gemeinsam mit dem FC St. Pauli behandelt. Die Hoffnung ist, dass diesem Spiel und den damit verbundenen Aktionen ein größerer gesellschaftlicher Wandel folgen wird.
Wie die Auseinandersetzung mit Rassismus im Sport zeigt, sind öffentlicher Dialog und Inklusion entscheidend, um Fortschritte zu erzielen. 45% der Grundschüler in Deutschland haben mittlerweile einen Migrationshintergrund, was die Notwendigkeit der Anpassung an Diversität verstärkt. Der Sport muss hier eine Vorreiterrolle einnehmen.
Für den Profifußball ist es an der Zeit, mit gutem Beispiel voranzugehen und die Stimme für Vielfalt und gegen Diskriminierung zu erheben. Die klare Botschaft von Kompany und den beiden Clubs wird in den Stadien und darüber hinaus Resonanz finden.
tz.de berichtet, dass der FC Bayern und der FC St. Pauli im Kampf gegen Rassismus antreten. Bild.de hebt hervor, dass Kompany seine eigenen Erfahrungen teilt, um auf das Problem aufmerksam zu machen, während Deutschlandfunk analysiert, wie der Profisport im Kampf gegen Rassismus vorankommen kann.