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Bayern im Fieber: Fast alle Städte FSME-Risikogebiet – Impfschutz dringend!

Fast ganz Bayern ist nun ein FSME-Risikogebiet, mit Augsburg neu in der Risikoklassifizierung. Gesundheitsministerin warnt vor Zecken und ruft zur Impfung auf, da die Quoten alarmierend niedrig sind.

Fast ganz Bayern ist nun als FSME-Risikogebiet eingestuft, wie merkur.de berichtet. Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Stadt Augsburg, die neu als Risikogebiet klassifiziert wurde. Nur die Stadt Schweinfurt bleibt von dieser Einstufung ausgenommen. Diese Entwicklung unterstreicht die Dringlichkeit der Maßnahmen zur Vorbeugung gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), eine durch Zeckenbisse übertragene Erkrankung.

Besonders alarmierend ist die bereits zu beobachtende Aktivität von Zecken, die aufgrund des milden Winters früher als gewohnt aufgetreten sind. In Bayern wurden im Jahr 2025 bereits die ersten zwei FSME-Fälle gemeldet. Damit stellt sich die Frage nach einem effektiven Schutz. Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) hebt die Bedeutung von Schutzimpfungen hervor, doch die Impfquote in Bayern bleibt besorgniserregend niedrig. Lediglich etwa 20% der Erwachsenen verfügen über einen aktuellen Impfschutz. Bei Schulanfängern liegt die Impfquote gegen FSME bei etwa 37%.

Der aktuelle Stand der Erkrankungen

Im Jahr 2024 verzeichnete Bayern einen alarmierenden Höchststand von 311 FSME-Fällen. Dies ist der höchste Wert seit der Einführung der Meldepflicht im Jahr 2001. Die Vorjahre wiesen ebenfalls hohe Zahlen auf, mit 233 Fällen im Jahr 2022 und 266 im Jahr 2023. Die Erkrankungen können ernsthafte gesundheitliche Folgen haben; etwa jede 100. FSME-Erkrankung kann zum Tod führen, während schwere Verläufe neurologische Schäden verursachen können.

Das Robert Koch-Institut (RKI) dokumentiert die Verbreitung von FSME seit über 20 Jahren. Auch die Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) führt aus, dass Süddeutschland, insbesondere Bayern und Baden-Württemberg, stark betroffen ist. Jährlich werden in Deutschland zwischen 350 und 700 FSME-Erkrankungen gemeldet.

Impfung und Prävention

Die Impfung gegen FSME stellt den einzigen wirksamen Schutz dar. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die FSME-Impfung insbesondere für Personen, die in Risikogebieten leben oder sich dort aufhalten. Für einen vollständigen Impfschutz sind drei Dosen innerhalb eines Jahres erforderlich. Auffrischimpfungen sind alle 3 bis 5 Jahre nötig. Für bayerische Versicherte übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Impfkosten. Trotz der Verfügbarkeit der Impfung sind nur etwa 22,1% der Erwachsenen ab 18 Jahren in Bayern vollständig immunisiert.

Kinder sind aufgrund ihres häufigen Aufenthalts im Freien besonders gefährdet, von Zecken gestochen zu werden, und erkranken in der Regel leichter an FSME als Erwachsene. Dennoch können auch sie schwer erkranken, was nicht vorhersehbar ist. Nach der Impfung treten Fieber und Unwohlsein bei etwa 15% der ein- bis zweijährigen Kinder und bei 5% der Drei- bis Elfjährigen auf.

Zecken sind vor allem von Frühjahr bis Herbst aktiv und suchen nach unbedeckten Hautstellen. Es ist daher wichtig, sich vor Zeckenbissen zu schützen und Zecken nach einem Aufenthalt in der Natur schnell zu entfernen, um das Infektionsrisiko zu minimieren.

Referenz 1
www.merkur.de
Referenz 2
www.rki.de
Referenz 3
www.lgl.bayern.de
Quellen gesamt
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