
In einer besorgniserregenden Serie von Vandalismus wurden in mehreren Bundesländern, darunter auch Baden-Württemberg, tausende Autos beschädigt. Ein Großteil der Fahrzeuge wurde durch die Verwendung von Bauschaum sabotiert, wobei Sicherheitsbehörden vermuten, dass ein russischer Geheimdienst hinter diesen gezielten Aktionen steckt. Wie SWR berichtet, wurden in ganz Deutschland über 270 Fahrzeuge betroffen, insbesondere in den Bundesländern Baden-Württemberg, Berlin, Bayern und Brandenburg.
Die gezielte Sabotage umfasst das Verstopfen von Auspuffrohren mit Bauschaum, was die Funktionsfähigkeit der Fahrzeuge erheblich beeinträchtigt. Diese Vorfälle, die in Städten wie Ulm und Blaubeuren stattfanden, haben nicht nur zu finanziellen Schäden für die Autobesitzer geführt, sondern auch besorgniserregende soziale Spannungen ausgelöst. Bei Kontrollen in Berlin wurden mehrere Verdächtige festgenommen, und über 43 Anzeigen von Autobesitzern eingereicht, die von den Schäden berichteten.
Ermittlungen und Hintergrund
Die Staatsanwaltschaft in Ulm ermittelt inzwischen gegen vier Tatverdächtige im Alter von 17 bis 29 Jahren. Diese stammen aus Serbien, Bosnien-Herzegowina, Deutschland und Rumänien. Bei Durchsuchungen in der Umgebung Ulms wurden nicht nur Dosen mit Bauschaum gefunden, sondern auch andere Beweismittel, die auf eine organisierte Kampagne hinweisen. Laut ZDF haben Sicherheitsbehörden Hinweise darauf, dass diese Aktionen darauf abzielen, Hass auf die Grünen zu schüren und somit die öffentliche Meinung im Kontext der bevorstehenden Bundestagswahl zu beeinflussen.
Insbesondere wurden an den Tatorten Aufkleber mit dem Slogan „Sei grüner!“ und einem Abbild von Robert Habeck gefunden. Diese Verknüpfung zu politischen Botschaften entfacht Bedenken über die Motivation hinter den Angriffen und lässt darauf schließen, dass es sich um eine größere Strategie handelt. Ein Beschuldigter gab an, dass er von einem russischstämmigen Serben zu den Attacken angestiftet worden sei. Zudem gab es Berichte darüber, dass über den Messengerdienst „Viber“ detaillierte Instruktionen zur Ausführung der Sabotage übermittelt wurden.
Politische Reaktionen und Warnungen
Politiker und Experten warnen vor den möglichen Auswirkungen solcher Sabotageakte. Das Spiegel rechnet mit einer Zunahme derartiger Manipulationen, während das Bundesamt für Verfassungsschutz auf eine mögliche russische Einflussnahme auf die Bundestagswahl hinweist. Sicherheitskreise sprechen von einer tiefgreifenden und gezielten Kampagne, die lange vor den Wahlen an Fahrt aufgenommen hat.
Die Frage nach der Herkunft und Motivation dieser Sabotagetaten bleibt brisant und die Ermittlungen sind noch in vollem Gange. Die Staatsanwaltschaft lässt sich dabei Zeit, um alle Beweise sorgfältig zu prüfen und die Hintergründe vollumfänglich zu klären.