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Bauern unter Druck: Grüne Woche zeigt ernste Lage der Landwirtschaft!

Am 12. Januar 2025 diskutieren Landwirte auf der Grünen Woche in Berlin über die herausfordernde Lage der Landwirtschaft. Bauernpräsident Rukwied fordert politische Änderungen für nachhaltige Lösungen.

Die Situation der deutschen Landwirtschaft bleibt angespannt. Viele Landwirte sehen sich in einer anhaltend kritischen Geschäftslage, die sich in den letzten Jahren weiter verschärft hat. ZVW berichtet, dass die Gewinne der Betriebe im Wirtschaftsjahr 2023/24 durchschnittlich auf 77.500 Euro gesunken sind, was einem Rückgang von 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Hohe Kosten für Energie, Pflanzenschutz und Dünger belasten insbesondere arbeitsintensive Kulturen wie Spargel und Erdbeeren. Zudem gibt es Rückgänge in der Schweinehaltung, die zuvor positive Ergebnisse zeigte.

Angesichts dieser Herausforderungen fordert Bauernpräsident Joachim Rukwied einen Neustart in der Landwirtschaftspolitik. Während der Agrarmesse Grüne Woche in Berlin, zu der 1.500 Aussteller aus fast 60 Ländern erwartet werden, betont er die Bedeutung der heimischen Lebensmittelerzeugung und die Notwendigkeit, dass die Verbraucher stärker an der Preissetzung beteiligt werden.

Die Grüne Woche und ihre Themen

Die Grüne Woche, die am Freitag eröffnet wird, wird in diesem Jahr von Bauernprotesten und Debatten über Subventionen geprägt. Eine Delegation des Bundestagsausschusses für Ernährung und Landwirtschaft informierte sich bereits am 25. Januar 2024 über die zentralen Themen der Messe, die sich auf Nachhaltigkeit, Klimaschutz und regionale Lebensmittel konzentriert. Bundestag.de berichtet über die Meinungen von Politikern wie Hermann Färber (CDU/CSU), der den Dialog zwischen Stadt- und Landbevölkerung als essenziell erachtet.

Diskussionen über ein gerechtes Wolfsmanagement und eine geplante Tierwohlabgabe fanden ebenfalls Raum, während Rukwied die gesunkene Stimmung in der Landwirtschaft thematisierte. Die Unsicherheit durch die geplante Abschaffung der Energiesteuer-Erstattung auf Agrardiesel ist ein weiteres heiß diskutiertes Thema. Die kommende Regierung wird laut Rukwied dazu aufgefordert, nicht nur kleine Stellschrauben zu justieren, sondern auch eine grundlegende Denkweise zu ändern.

Die ökologischen Herausforderungen

Die deutsche Landwirtschaft steht jedoch nicht nur vor ökonomischen, sondern auch vor ökologischen Herausforderungen. Der WWF weist darauf hin, dass die Landwirtschaft zur Zerstörung der biologischen Vielfalt in Deutschland beiträgt. Intensive landwirtschaftliche Praktiken haben zu einer gefährlichen Überdüngung geführt, die sich in überhöhten Nitratwerten an vielen Grundwassermessstationen zeigt.

Die Ziele zum Erhalt der biologischen Vielfalt werden derzeit nicht erreicht. Ein grundlegender Wandel in der Agrarpolitik wird gefordert, um den Artenverlust zu bekämpfen und die Natur zu schützen. Dazu zählen Maßnahmen wie die Förderung von Ökolandbau mit dem Ziel, 30 Prozent der Anbaufläche bis 2030 ökologisch zu bewirtschaften, sowie eine nationale Nutztierhaltungsstrategie für mehr Tierwohl.

Um der Krise entgegenzuwirken, müssen auch die Verbraucher ihren Teil beitragen. Der Ruf nach fairen Preisen und nachhaltigen Produktionsmethoden wird immer lauter. Nur durch ein gemeinsames Engagement von Politik und Gesellschaft kann die deutsche Landwirtschaft nachhaltig gestärkt werden.

Referenz 1
www.zvw.de
Referenz 2
www.bundestag.de
Referenz 3
www.wwf.de
Quellen gesamt
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