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Batteriespeicher-Explosion: Deutschland installiert über 600.000 neue Anlagen!

Deutsche Batteriespeicher steigern sich 2022 um fast 50%. Mit über 1,8 Millionen installierten Anlagen sind sie entscheidend für die Energiewende und die Integration erneuerbarer Energien.

Die Nachfrage nach Batteriespeichern in Deutschland wächst rasant. Im Jahr 2022 wurden nahezu 600.000 neue Batteriespeicher installiert, was zu einem Anstieg der Gesamtzahl auf etwa 1,8 Millionen mit einer installierten Kapazität von rund 19 Gigawattstunden führte. Dies entspricht einem Zuwachs von fast 50% in der Anzahl der Anlagen und deren Kapazität, berichtet das ZVW. Der Großteil dieser neuen Speicherkapazitäten wurde in Privathaushalten installiert, mit etwa 580.000 neuen Anlagen im Jahr 2022. Im gewerblichen Bereich verzeichnete man ein Wachstum von 26%, während die Anzahl gewerblicher Speicher um über 60% auf mehr als 38.000 anstieg.

Einrichtung und Betrieb von Großspeichern gewinnen zunehmend an Bedeutung. Das größte Wachstum fand bei Anlagen mit einer Kapazität von über einem Megawatt statt. Prognosen deuten darauf hin, dass im Jahr 2024 rund 100 neue Großspeicher mit insgesamt 0,8 Gigawattstunden in Betrieb genommen werden, was eine Verdopplung im Vergleich zu 2023 darstellt.

Wachstum der Speicherkapazitäten

Die Branche sieht die potenzielle Verfünffachung der installierten Kapazität großer Batteriespeicher in den nächsten zwei Jahren als realistische Möglichkeit. Laut einer Marktanalyse des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW) im Auftrag von Enervis ist der Ausbau solarer Speicherkapazitäten essenziell für die Energiewende. Aktuell beläuft sich die installierte Kapazität in Großspeichern auf 1,8 Gigawattstunden, während bis 2026 zusätzlich rund 7 Gigawattstunden erwartet werden. Diese Entwicklung wird durch die vorangemeldeten Speicherprojekte im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur unterstützt, wie BSW-Solar erklärt.

Ende des ersten Halbjahres 2024 waren bereits 1,51 Millionen Heimspeicher mit einer Kapazität von 13 Gigawattstunden sowie 1,1 Gigawattstunden gewerbliche Batteriespeicherkapazität installiert. Insgesamt belief sich die Speicherkapazität damit auf fast 16 Gigawattstunden.

Politische Rahmenbedingungen und Marktentwicklung

Der Hauptgeschäftsführer des BSW, Carsten Körnig, hebt hervor, dass der Abbau von Hürden für die Errichtung und den Betrieb von Speichern notwendig ist, um die Energieerzeugung und den Verbrauch besser in Einklang zu bringen. Forderungen an die Politik beinhalten unter anderem die Senkung unverhältnismäßiger Baukostenzuschüsse sowie die Entfristung der Befreiung von doppelten Netzentgelten. Auch eine baurechtliche Privilegierung von Batteriespeichern wird angestrebt, um Genehmigungsverfahren zu erleichtern.

Im Kontext des gesamten Marktes zeigt sich, dass bis Ende 2023 in Deutschland knapp 3,7 Millionen Photovoltaikanlagen mit über 82 Gigawatt installierter Leistung in Betrieb sind. Dabei wurden im Jahr 2023 erstmals über eine Million neue Anlagen installiert, darunter auch über 293.000 Balkon- und Mini-PV-Anlagen. Ihr Anteil am Zubau stieg erheblich, und die Zubaurate im Jahr 2023 erreichte 14,5 Gigawatt. Dieses Wachstum wird die Integration von Solar- und Windenergie in das Stromsystem weiter unterstützen, wie die Analyse des Fraunhofer ISE zeigt.

Abschließend lässt sich sagen, dass der Ausbau von Batteriespeichern und Photovoltaikanlagen in Deutschland eine entscheidende Rolle auf dem Weg zur Energiewende spielt und bestehende Herausforderungen in der Politik adressiert werden müssen, um weiteres Wachstum zu ermöglichen.

Referenz 1
www.zvw.de
Referenz 2
www.solarwirtschaft.de
Referenz 3
www.ise.fraunhofer.de
Quellen gesamt
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