
Der Neujahrsempfang in Bamberg bot eine Plattform für politische Aussagen und gesellschaftliche Stellungnahmen. Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) nutzte die Gelegenheit, um die Bürger zur Solidarität und zur Unterstützung Schwächerer zu ermutigen. In einer eindringlichen Ansprache mahnte er an, die Demokratie zu stärken und aktiv an politischen Diskussionsrunden teilzunehmen. Besonders deutlich wurde Starkes Kritik an der AfD, deren Rhetorik und Inhalte seiner Meinung nach gezielt Wut und Angst schüren. Diese Ansichten wurden im Neujahrsempfang mit einem Livestream erstmals öffentlich gemacht, um eine breitere Reichweite zu erzielen.
Starke forderte die Anwesenden auf, an Wahlen teilzunehmen und sich um Ehrenämter zu bemühen. Das Ziel dieser Aufrufe ist die Bildung von Netzwerken sowie Zivilcourage im Alltag. Zudem erinnerte er die Bürger daran, staatliche Stellen zu unterstützen und die Verpflichtungen wie Steuern „ohne Murren“ zu erfüllen.
Gender-Gleichstellung im Fokus
Ein zentraler Punkt des Abends war der Festvortrag von Dr. Jutta Allmendinger, die sich mit der Gleichstellung in Deutschland beschäftigte. Sie betonte die Notwendigkeit struktureller Veränderungen zur Vereinbarkeit von Familie und Karriere. Insbesondere kritisierte sie die niedrige Inanspruchnahme der Elternzeit durch Väter, ein Thema, das auch in der allgemeinen gesellschaftlichen Diskussion immer wieder aufgegriffen wird. Allmendingers Ansichten ergänzen die Ziele der Bundesregierung, die eine umfassende Gleichstellung als universelles Menschenrecht fordert, und stehen in starkem Kontrast zu den Positionen der AfD, die „traditionelle Familienmodelle“ propagiert und somit gleichgeschlechtliche Partnerschaften ablehnt.
Die AfD sieht in nicht traditionellen Familien – wie Regenbogenfamilien – ein Versagen und fördert solche Konzepte nicht. Diese Position steht im direkten Widerspruch zu den modernen Ansätzen der Bundesregierung, die unter anderem den Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und das wirtschaftliche Leben für Frauen und Mädchen als essenzielle Ziele ausweist. Ziel ist es, bis 2030 Geschlechtergleichheit zu erreichen und jegliche Diskriminierung zu beenden, was auch die Abschaffung von Gewalt gegen Frauen umfasst.
Kritik an der AfD
Zusätzlich zur Problematik der Gleichstellung verdeutlicht die AfD in ihrem Grundsatzparteiprogramm, dass sie nur die traditionelle Familie (Vater, Mutter, Kinder) unterstützt und alternative Familienmodelle nicht anerkennt. Ein Beispiel dafür ist der Gesetzesentwurf von 2018 zur Abschaffung der Ehe für Alle, der von zahlreichen Organisationen als homophob bezeichnet wurde. Die AfD propagiert zudem „Mehr Kinder statt Masseneinwanderung“, was die Wahrnehmung von Kindern als Mittel zur Steigerung der Geburtenrate in Deutschland unterstreicht.
Die Pläne der AfD für Frauen, Familien und Kinder sind daher klar: Sie sehen vor, den Fokus auf die traditionelle Familie zu legen und lehnen Unterstützung für alternative Familienformen ab. Dies widerspricht den Zielen der Bundesregierung, die sich aktiv für die Gleichbehandlung und die Förderung von Vielfalt in der Familienpolitik einsetzt.
Die Resonanz auf den Neujahrsempfang und die klaren Aussagen zur AfD verdeutlichen die Dringlichkeit, sich für die sozialen Werte einzusetzen, die in vielen europäischen Ländern als Grundpfeiler der Gesellschaft gelten – Gleichheit, Offenheit und Akzeptanz.
Ein gebärdendolmetschendes Team und die musikalische Umrahmung durch Ensembles des E.T.A. Hoffmann Gymnasiums trugen dazu bei, dass der Neujahrsempfang in Bamberg ein Ort des Austausches und der Solidarität wurde. Der Abend endete mit der Ermutigung, aktiv an der Gestaltung der Gesellschaft teilzunehmen und nicht den Veränderungen in der politischen Rhetorik von Parteien wie der AfD zu folgen.
Weitere Informationen über die Gleichstellungspolitik der Bundesregierung finden sich auf der offiziellen Bundesregierung. Aktuelle Entwicklungen zur Familienpolitik der AfD können unter Sonntagsblatt nachgelesen werden. Für weitere Details zu Starkes Aussagen, besuchen Sie inFranken.