
Bereits seit Wochen befindet sich die Bahnstrecke Löwenberg-Neuruppin in einem Zustand der Aufbereitung, der bis Ende Juni andauern wird. Auf diese Weise sollen die Bedingungen für den Regionalexpress RE6 und die Güterzüge, die ab August verkehren, verbessert werden. Dies berichtet die Märkische Allgemeine.
Mit der anstehenden Sperrung des Bahnübergangs in der Bahnhofstraße in Grieben ab dem 22. April 2025 wird ein weiteres Kapitel in der umfangreichen Baustelle aufgeschlagen. Der Übergang wird bis zum 23. Mai 2025 für den Verkehr vollständig gesperrt. Dies ist Teil der umfassenden Arbeiten, die auch bereits die Bahnübergänge in der Hoppenrader Straße in Löwenberg sowie auf der B96 betroffen haben und dort schon lange nicht mehr zugänglich sind. Eine ausgeschilderte Umleitung wird die Verkehrsteilnehmer über die B167 nach Löwenberg, die B96 und weiter über Großmutz nach Glambeck führen.
Unfälle an Bahnübergängen
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Sicherheit an Bahnübergängen, wie der unbeschrankte in Grieben, der in der Vergangenheit durch Unfälle, teilweise mit tödlichem Ausgang, in den Schlagzeilen war. Statistiken zeigen, dass Unfälle an schienengleichen Bahnübergängen zwar im Vergleich zu Gesamtunfällen im Straßenverkehr selten sind, jedoch oft schwerwiegende Folgen haben. Laut DVR gab es im Jahr 2016 in Deutschland 995 Unfälle an Bahnübergängen mit Personenschaden, bei denen 46 Personen ihr Leben verloren und 1.367 verletzt wurden, davon 282 schwer.
Es wird geschätzt, dass 30-40% aller Unfälle mit Personenschäden im Eisenbahnverkehr an Bahnübergängen geschehen. Besonders kritische Punkte stellen dabei nicht gesicherte Anlagen dar. Der Unfallschutz erfolgt Basierend auf der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO) und den technischen Regelwerken. Die Sicherungsarten sind vielfältig, von einfachen Andreaskreuzen bis hin zu komplexen Vollschranken.
Empfehlungen zur Verbesserung der Sicherheit
Um die Sicherheit an diesen gefährdeten Stellen zu erhöhen, empfiehlt der DVR verschiedene Maßnahmen. Dazu zählen der Einsatz von Rotlichtüberwachungsanlagen, die Prüfung baulicher Trennungen von Fahrbahnen und die Initiierung von modellhaften Projekten in Zusammenarbeit mit der DB Netz AG. Des Weiteren wird empfohlen, die genannten Sicherungsarten an die spezifischen Gegebenheiten und Gefahren abzupassen und regelmäßige Sicherheitsprüfungen durchzuführen.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die bevorstehenden Bauarbeiten nicht nur einen zeitlichen Rahmen, sondern auch einen notwendigen Schritt in Richtung verbesserte Sicherheit an Bahnübergängen markieren. Die Umleitung und die Vollsperrung des Bahnübergangs führt auch dazu, dass die Umstände in der Region von Bewohnern und Verkehrsteilnehmern aufmerksam verfolgt werden dürften.
Die Bauarbeiten auf der Bahnstrecke und die bevorstehende Sperrung des Bahnübergangs sind demnach nicht nur ein technisches, sondern auch ein gesellschaftliches Thema, das viel Raum für Diskussionen und eine kritische Auseinandersetzung bietet.