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Warnung aus Baden-Württemberg: Neue Drogen bringen tödliche Gefahren!

Die Behörden warnen vor gefährlichen, frei verkäuflichen Drogen in Baden-Württemberg. Neue psychoaktive Substanzen, insbesondere Nitazene, können tödliche Risiken bergen.

Das Landeskriminalamt (LKA) in Baden-Württemberg warnt vor einer besorgniserregenden Zunahme von gefährlichen, frei verkäuflichen Drogen, die den neuen psychoaktiven Stoffen nachempfunden sind. Diese Substanzen ähneln in ihrer Wirkung verbotenen Drogen, fallen jedoch aufgrund von chemischen Strukturveränderungen nicht unter bestehende gesetzliche Regelungen. Die Gefahren dieser Substanzen sind nicht zu unterschätzen, da sie in mehreren Fällen mit Drogen-Todesfällen in Verbindung gebracht wurden. Besonders hervorgehoben wird die Gruppe der sogenannten Nitazene, die eine ähnliche Wirkung wie das gefährliche Opioid Fentanyl haben kann. Die Wirkstärke von Nitazenen kann in einigen Fällen um ein Vielfaches höher sein als die von Fentanyl, was die potenziellen Risiken für Konsumierende dramatisch erhöht.

Bereits geringe Mengen dieser Substanzen können schwere gesundheitliche Schädigungen verursachen, die im schlimmsten Fall tödlich enden können. Die verfügbare Form der Nitazene reichen von Pulver über Tabletten bis hin zu flüssigen Formulierungen. Es gibt gegenwärtig keine ausreichenden Erkenntnisse über die Wirkungen in Abhängigkeit von der Konzentration dieser Stoffe, was den Umgang und die Konsumrisiken weiter verkompliziert.

Europäische Entwicklungen im Drogenmarkt

Der Markt für neue psychoaktive Substanzen (NPS) in Europa wächst kontinuierlich. Laut einem Bericht der Europäischen Drogenagentur wurden allein 2021 von den EU-Mitgliedstaaten 8,5 Tonnen neuer psychoaktiver Substanzen sichergestellt. Diese Drogen sind nicht durch internationale Drogenkontrollabkommen reguliert, unterliegen jedoch nationalen Vorschriften. Die Tatsache, dass Drogenhersteller ständig daran arbeiten, neue Substanzen zu entwickeln, um gesetzliche Kontrollen zu umgehen, hat dazu geführt, dass die Gesundheitsrisiken dieser neuen Verbindungen oft unbekannt bleiben. Dies kann gravierende Folgen haben, darunter schwere Vergiftungen.

Im Jahr 2022 wurden 24 neu entdeckte Cannabinoide gemeldet, die mehr als die Hälfte der neuen Substanzen im EU-Frühwarnsystem ausmachten. Der Anstieg von Meldungen über pflanzliches Material, das synthetische Cannabinoide enthält, in mindestens 13 europäischen Ländern ist alarmierend, insbesondere angesichts der Tatsache, dass immer mehr Cannabis-Edibles auf dem illegalen Markt erhältlich sind.

Besorgniserregende Trends und Präventionsmaßnahmen

Der Europäische Drogenbericht 2024 stellt fest, dass hochwirksame synthetische Substanzen und neue Drogenmischungen eine wachsende Bedrohung darstellen. Über 950 neue psychoaktive Substanzen wurden bis Ende 2023 überwacht, wobei sechs der sieben neuen synthetischen Opioide, die dem EU-Frühwarnsystem gemeldet wurden, als Nitazene identifiziert wurden. Diese Substanzen werden zunehmend mit einem Anstieg von Drogen-Todesfällen in Estland und Lettland sowie Gesundheitsrisiken in Frankreich und Irland in Verbindung gebracht.

Die hohe Verfügbarkeit von Drogen in Europa, kombiniert mit dem Konsum eines breiten Spektrums an psychoaktiven Substanzen, hat auch die Notwendigkeit erhöht, Präventions- und Behandlungsmaßnahmen zu entwickeln. Hierzu zählt ein verbesserter Zugang zu Naloxon, einem lebensrettenden Medikament bei Opioid-Überdosierung. Das LKA warnt eindringlich vor dem Konsum solcher gefährlicher Drogen und fordert mehr Aufklärung und Präventionsmaßnahmen, um die öffentliche Gesundheit zu schützen.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Problematik rund um neue psychoaktive Substanzen und insbesondere Nitazene eine ernste Herausforderung für die Gesundheits- und Sicherheitsbehörden in Europa darstellt. Prävention, Aufklärung und effektive rechtliche Rahmenbedingungen sind dringlicher denn je erforderlich, um die schädlichen Auswirkungen dieser Drogen zu minimieren.

Mehr Informationen hierzu finden Sie in den Berichten der Landeskriminalämter und der Europäischen Drogenagentur. Zudem wird auf die Highlights des Europäischen Drogenberichts 2024 verwiesen, die die aktuelle Entwicklung auf den Drogenmärkten eindrucksvoll dokumentieren.

Referenz 1
www.zvw.de
Referenz 2
www.euda.europa.eu
Referenz 3
www.euda.europa.eu
Quellen gesamt
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