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Warnstreiks in BW: Post und Verkehr legen ländliche Regionen lahm

Gewerkschaft ver.di ruft zu Warnstreiks in Baden-Württemberg auf. Betroffen sind Post, Busverkehr und der öffentliche Dienst. Schwere Auswirkungen in mehreren Städten sind zu erwarten.

Am 29. Januar 2025 sind in Baden-Württemberg umfassende Warnstreiks im öffentlichen Dienst und weiteren Bereichen angekündigt. Die Gewerkschaft ver.di hat ihre Mitglieder zu diesen Arbeitsniederlegungen aufgerufen, wobei der Schwerpunkt im ländlichen Bereich liegt. Betroffene Städte sind unter anderem Stuttgart, Reutlingen, Karlsruhe, Mannheim und Freiburg. Diese Streikwelle folgt auf eine ergebnislose erste Verhandlungsrunde der Tarifverhandlungen, die am letzten Freitag stattfand. Daher weitet ver.di den Druck auf die Arbeitgeber deutlich aus.

In Freiburg ist ein Streik bei der Freiburger Verkehrs AG geplant, der am morgigen Tag stattfinden wird. Infolge dieser Maßnahme bleibt der Bus- und Straßenbahnverkehr in der Stadt eingestellt, während private Omnibuslinien nicht betroffen sind. Rund 800 Beschäftigte sind dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Neben Freiburg werden in Reutlingen und Tuttlingen ebenfalls Streiks im öffentlichen Verkehr erwartet, die dazu führen, dass Busverbindungen ausfallen.

Zusätzliche Streiks und Kundgebungen

In mehreren weiteren Städten wie Geislingen, Leinfelden-Echterdingen und Filderstadt sind ebenfalls Warnstreiks angekündigt. Beschäftigte des Bauhofs, Stadtwerke, Straßenmeistereien und Kitas in Geislingen wollen sich ebenfalls am Streik beteiligen. Auch im privaten Omnibusgewerbe sind zeitgleiche Arbeitsniederlegungen geplant. Zu den Kundgebungen gehören unter anderem ein Treffen in Karlsruhe um 9:30 Uhr vor dem ver.di Haus und eine Demo in Geislingen um 10:30 Uhr.

Forderungen der Gewerkschaften

ver.di fordert in der Tarifrunde 2025 eine Lohnerhöhung von 8 % oder mindestens 350 Euro mehr monatlich sowie höhere Zuschläge für belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 200 Euro pro Monat angehoben werden, zudem fordern die Gewerkschaften drei zusätzliche freie Tage und die Einführung eines „Meine-Zeit-Kontos“ für mehr Zeitsouveränität. Die zweite Runde der Tarifverhandlungen findet am 17. und 18. Februar 2025 in Potsdam statt.

Die aktuelle Lage im öffentlichen Dienst ist angespannt, laut Schätzungen fehlen rund 500.000 Mitarbeiter. In den nächsten zehn Jahren werden über 1,4 Millionen Beschäftigte in den Ruhestand gehen, was den Personalnotstand zusätzlich verschärft. Gleichzeitig äußert die Arbeitgeberseite Bedenken hinsichtlich der finanziellen Belastung durch die hohen Forderungen der Gewerkschaften, die insgesamt Zusatzkosten von 14,88 Milliarden Euro schätzen.

Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, die in sozialen und medizinischen Berufen, in der Verwaltung sowie im Nahverkehr arbeiten, sind direkte oder indirekte Betroffene dieser Tarifverhandlungen. Diese Verhandlungen könnten weitreichende Folgen für die gesamte Branche haben, da sie auch für Beamt:innen, Richter:innen und Soldat:innen von Bedeutung sind. Die Gewerkschaften stehen entschlossen hinter ihren Forderungen, um die Arbeitsbedingungen und die finanzielle Entlohnung ihrer Mitglieder nachhaltig zu verbessern.

Parallel dazu steht der Bundestag in der heutigen Sitzung unter anderem in der Kritik für geplante Anträge zur Verschärfung der Migrations- und Asylpolitik, was die politische Agenda des Tages zusätzlich dominiert.

Referenz 1
www.swr.de
Referenz 2
bawue.verdi.de
Referenz 3
www.tagesschau.de
Quellen gesamt
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