
Am Donnerstag und Freitag kam es in Baden-Württemberg zu einem verheerenden Verkehrschaos. Schnee und Glätte führten zu zahlreichen Unfällen auf den Straßen des Bundeslandes. Eine tragische Bilanz: Eine 76-Jährige verlor ihr Leben, als ihr Auto auf der schneeglatt gefrorenen B19 im Hohenlohekreis in einen Fluss stürzte. Ihr Fahrzeug konnte noch nicht gefunden werden; sie wurde nur tot geborgen. Das Wetter in diesen Tagen verschärfte die ohnehin schwierige Verkehrssituation, da die Temperaturen zwischen 0 und -6 Grad schwankten, was zu gefährlicher Glätte führte. Darüber hinaus meldete das SWR, dass mehrere Regionen, darunter die Schwäbische Alb und der Großraum Stuttgart, ebenfalls von Schneefall betroffen waren.
Die negativen Auswirkungen des Wetters blieben nicht aus. In den letzten Stunden verzeichnete die Polizei diverse Unfälle mit leicht verletzten Personen und Blechschäden. So kam es allein in den Kreisen Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwald-Baar zu 14 Unfällen in der Nacht. In Villingen-Schwenningen überschlug sich ein Auto, wobei eine Person verletzt wurde. Ein Lastwagen geriet auf der A6 bei Kirchberg an der Jagst ins Schleudern und kollidierte mit der Leitplanke, was zu einem Treibstoffaustritt führte. Vor allem in Südbaden sorgten die winterlichen Bedingungen für teils schwere Rutschpartien, in deren Folge mehrere Lastwagen stehenblieben.
Wetterwarnungen und Neuschnee
Die Echo24 berichtete, dass eine Wetterwarnung für Baden-Württemberg aufleuchtete. Dieser gefährliche Wettermix aus überfrierender Nässe und glatten Straßen führte zu Glättewarnungen für alle Stadt- und Landkreise, außer für die südöstlichen Regionen rund um den Bodensee. Im Allgäu sind sogar bis zu 10 Zentimeter Neuschnee prognostiziert worden. Auch wenn der Freitag und das Wochenende trockener und kühl bleiben, waren die Frost- und Glättegefahren noch lange nicht gebannt.
Diese winterlichen Bedingungen sind nicht neu für Baden-Württemberg. Historisch betrachtet zeigen Daten des Umweltbundesamtes, dass Schnee- und Eisglätte häufig mit einem Anstieg der Verkehrsunfälle verbunden sind, vor allem in den Wintermonaten. Im Jahr 2010, zum Beispiel, wurden beinahe doppelt so viele Unfälle mit Personenschaden erfasst im Vergleich zu anderen Jahren, die durch winterliche Straßenverhältnisse begünstigt waren. Diese Zunahme von Unfällen ist auch heute noch relevant, denn der Einfluss von Wetter und Witterung auf die Verkehrssicherheit bleibt eine große Herausforderung.
Forderung nach sicherer Verkehrsinfrastruktur
Um zukünftige Risiken zu minimieren, ist es entscheidend, dass die Verkehrsinfrastruktur an die sich verändernden klimatischen Bedingungen angepasst wird. Das Forschungsprogramm „Adaptation der Straßenverkehrsinfrastruktur an den Klimawandel (AdSVIS)“, welches 2011 ins Leben gerufen wurde, zielt darauf ab, Klimarisiken für das Bundesfernstraßennetz besser zu erfassen und entsprechende Maßnahmen zu entwickeln.
In der aktuellen Situation bleibt die Verantwortung jedoch bei den Verkehrsteilnehmenden, die sich über Gefahren informieren und Warnhinweise beachten müssen. Die tragischen Ereignisse der vergangenen Tage verdeutlichen die Dringlichkeit dieser Maßnahmen und das zentrale Anliegen öffentlicher Stellen, die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen.