
Georg Vogler aus Neu-Ulm hat am Samstag seinen 104. Geburtstag gefeiert und ist damit der älteste Bürger seiner Stadt. Zu diesem besonderen Anlass wurden er und seine Familie von Neu-Ulms Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger sowie der Bürgermeisterin Manuela Oswald geehrt. Vogler, der am 11. Januar 1921 in Allgäu als jüngstes von elf Kindern geboren wurde, blickt auf ein bewegtes Leben zurück.
Mit nur 13 Jahren begann er eine Lehre zum Maschinenbauer in Weingarten. Kurze Zeit später meldete er sich freiwillig zum Militärdienst und war im Zweiten Weltkrieg auf der Ostsee im Einsatz. Nach seinem Dienst kehrte Vogler nach Amtzell zurück, wo er seine spätere Ehefrau Annerose kennenlernte. Nach einer zweijährigen Kennenlernphase heirateten die beiden und bekamen drei Töchter.
Ein Leben voller Engagement
Georg Vogler arbeitete viele Jahre in einer Fabrik für Spinnereimaschinen in Wangen im Allgäu. In seiner Freizeit engagierte er sich aktiv im Kirchen- und Männerchor, was ein wichtiges Element seines Lebens darstellt. Nach dem Tod seiner Frau zog er zu einer seiner Töchter nach Neu-Ulm. Dies war ein einschneidender Lebensabschnitt für Vogler, der nun in seiner neuen Umgebung angekommen ist.
Für das Jahr 2025 hat sich Vogler eine Reise nach Zell am See mit seinen Töchtern vorgenommen, ein Vorhaben, das seine Lebensfreude und Pläne für die Zukunft unterstreicht. Er zeigt damit, dass auch im hohen Alter aktive Ziele verfolgt werden können.
Der Hunderter-Club und weitere Jubilare
Am selben Freitag trat Eduard Behrendt aus Ulm dem Hunderter-Club bei. Behrendt wurde am 10. Januar 1925 in Alexandrowo, Ostpreußen, als zweitältestes von acht Kindern geboren. Nachdem sein Vater früh im Krieg fiel, erlebte er selbst die Schrecken und die Gefangenschaft im Krieg, zusammen mit seinem Bruder Horst. Diese Erfahrungen prägten sein Leben und führten zu einer schwierigen Rückkehr in die Heimat.
Er und sein Bruder konnten 1971 wieder mit ihrer Mutter vereint werden und lebten in unterschiedlichen Ländern, bis Behrendt nach dem Tod seiner Frau 2001 zu seiner Tochter nach Ulm zog. Oberbürgermeister Martin Ansbacher überbrachte ihm Glückwünsche und eine Urkunde des Ministerpräsidenten, was die Wertschätzung für die Lebensleistungen der beiden älteren Herren verdeutlicht.
Demografische Veränderungen
Die Zahl der Menschen, die das hohe Alter erreichen, nimmt stetig zu. Im Jahr 2023 haben bereits 29 Ulmerinnen und Ulmer die 100 Jahre überschritten, und Prognosen für 2025 deuten darauf hin, dass 23 weitere Personen diesen Lebensabschnitt erreichen könnten. Diese demografischen Veränderungen werfen einen Blick auf das Leben im Alter in Deutschland, wie auch in der umfassenden Studie von DZA thematisiert wird.
Die Geschichten von Georg Vogler und Eduard Behrendt sind nicht nur persönliche Lebensberichte, sondern spiegeln auch die Herausforderungen und Errungenschaften einer ganzen Generation wider, die in bewegten Zeiten gelebt hat. Ihre Erlebnisse und der Wunsch, auch im Alter aktiv zu bleiben, sind inspirierend und können als Vorbild für viele jüngere Generationen dienen.