
Die Firma Bau-Technik Barth hat überraschend ihren Betrieb eingestellt, was für viele Kunden zu Unsicherheit und Sorgen führt. Zahlreiche Kunden hatten im Jahr 2024 Fenster oder Wintergärten in Auftrag gegeben und dafür Anzahlungen geleistet, die sich teilweise im vier- bis fünfstelligen Bereich bewegten. Diese Informationen wurden von der Schwäbischen Zeitung bestätigt, nach dem sich im November mehrere Betroffene an die Redaktion gewandt hatten.
Ab Mitte Oktober erfuhren einige der Kunden, dass der Geschäftsführer aufgrund gesundheitlicher Probleme nicht erreichbar sei. Ende Oktober folgte die offizielle Mitteilung eines Außendienstmitarbeiters, dass der Geschäftsführer den Betrieb eingestellt und alle Mitarbeiter freigestellt habe. In einem Brief entschuldigte sich der Geschäftsführer bei den Kunden und nannte gesundheitliche sowie finanzielle Schwierigkeiten als Gründe für die plötzliche Einstellung des Geschäftsbetriebs.
Kunden in der Warteschleife
Die bemängelte Situation führte dazu, dass einige Kunden Anzeige erstatteten und andere Rechtsanwälte einschalteten. Die Anwältin einer Münchener Kanzlei, die nun die Rechtsvertretung übernommen hat, gab jedoch keine Auskunft über mögliche Insolvenzanträge. Am 22. Januar wurde schließlich ein Insolvenzantrag gestellt und das Insolvenzverfahren eröffnet. Dies wurde von der Insolvenzbekanntmachungen Seite umgesetzt.
Als Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Michael Wahl von der Kanzlei Pluta in Ulm bestellt. Seine derzeitigen Tätigkeiten umfassen die Prüfung der Verbindlichkeiten sowie der Vermögenswerte der Firma. Leider ist der Geschäftsführer weiterhin gesundheitlich angeschlagen und bleibt unerreichbar. Kunden haben die Möglichkeit, offene Forderungen bei der Kanzlei anzumelden, während die Rückzahlungen der geleisteten Anzahlungen derzeit ungewiss sind.
Das Insolvenzverfahren im Detail
Das Insolvenzverfahren, so informiert das Bundesministerium der Justiz, dient der gleichmäßigen Verteilung des Vermögens einer insolventen Person an die Gläubiger. Es soll verhindert werden, dass einige Gläubiger vollständig entschädigt werden, während andere leer ausgehen. Die Verwertung des Vermögens unterliegt der Entscheidung der Gläubigerschaft.
Obwohl der Insolvenzverwalter momentan die Situation prüft, wird es voraussichtlich noch zwei bis drei Monate dauern, bis eine Einschätzung zu den Rückzahlungen gegeben werden kann. Die gesetzlichen Möglichkeiten zur Unternehmenssanierung, wie das Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz, ermöglichen eine planbasierte Sanierung, allerdings nur, wenn die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sind.
In der Zwischenzeit sollten sich Betroffene vor irreführenden Angeboten und Zahlungsaufforderungen in Acht nehmen, die möglicherweise im Zusammenhang mit der Insolvenz auftauchen könnten. Hierzu warnen die Landesjustizverwaltungen und das Bundesministerium der Justiz eindringlich.