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Tübingen ehrt Dr. O’Brien: Revolutionäre Erkenntnisse zur Tierwanderung!

Dr. Kaedan O’Brien erhält den Tübinger Förderpreis für seine bahnbrechende Forschung über tierische Wanderungen in Ostafrika. Die Auszeichnung wird am 31. Januar 2025 verliehen und belegt die Bedeutung seiner Dissertation für die Urgeschichte.

Dr. Kaedan O’Brien wurde mit dem Tübinger Förderpreis für Ältere Urgeschichte und Quartärökologie 2025 ausgezeichnet. Diese Ehrung, die zum 27. Mal vom Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters der Universität Tübingen verliehen wird, würdigt seine herausragenden Forschungsleistungen im Bereich der urgeschichtlichen Tierwanderungen in Ostafrika. O’Brien ist Anthropologe und Zoologe an der State University of New York in Oneonta und wurde für seine Dissertation über Fossilienbestände von 18 Tierarten aus der Eiszeit, datierend von 115.000 bis 11.700 Jahren, ausgezeichnet. Mit einem Preisgeld von 7.500 Euro wird seine Arbeit als entscheidend für die ältere Urgeschichte und Quartärökologie gewertet.

Die Dissertation von O’Brien behält große Bedeutung, da sie erstmals saisonale Wanderungsbewegungen für zwei Tierarten nachweist. Dies ist besonders relevant in einem Kontext, in dem viele Arten aus dieser Zeit keine klaren Rückschlüsse auf heutige Wanderungsbewegungen erlauben. Der Anthropologe analysierte Isotope im Zahnschmelz von 79 Rindern und Einhufern, um Hinweise auf Lebensräume und Ernährungsgewohnheiten zu gewinnen. Sein Ziel war es, die urgeschichtlichen Faktoren zu erkennen, die die menschliche Evolution in Afrika beeinflussten.

Nachhaltige Erkenntnisse aus der Eiszeit

Die Untersuchung ergab, dass für 16 der 18 analysierten Tierarten keine klaren Anzeichen für frühere Wanderungsbewegungen feststellbar waren. Ein Fallbeispiel sind Streifengnus, die heute weite Wanderungen unternehmen, woraus man auf eine spätere Entwicklung oder auf veränderte Verhaltensweisen in der Vergangenheit schließen kann. O’Brien hat darüber hinaus keine Zusammenhänge zwischen Nahrung, Nahrungsanpassung, Körpergröße und Wanderungsbewegungen während der Eiszeit ausmachen können. Dies wirft einige interessante Fragen über die Evolution und Anpassungsmechanismen der Tiere auf.

Zusätzlich zur bedeutenden Dissertation hat O’Brien auch einen Abschluss an der University of Utah, wo er 2024 promovierte, sowie einen Masterabschluss in Anthropologie erworben. Während seiner Forschung war er Graduate Research Fellow der National Science Foundation, was seine akademische Laufbahn weiter robuster machte.

Klimaforschung und urgeschichtliche Evolution

In einem breiteren wissenschaftlichen Kontext ist die Untersuchung von Tierwanderungen und klimatischen Bedingungen für das Verständnis der Evolution von Mensch und Tier entscheidend. Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz haben in ihrer Forschung zur CO2-Konzentration und Klimaveränderungen im Quartär festgestellt, dass es in den letzten 800.000 Jahren signifikante Schwankungen in der CO2-Konzentration gab. Diese Veränderungen standen im Zusammenhang mit der glazialen und interglazialen Dynamik, die nicht nur den Meeresspiegel und die ozeanischen Zirkulationsmuster beeinflussten, sondern auch die Evolution von Arten, einschließlich des menschlichen Verhaltens.

Die Ursachen dieser CO2-Änderungen sind vielfältig. Ein zentraler Faktor ist die verminderte Tiefsee-Zirkulation, die durch eine erhöhten Stratifizierung in der antarktischen Zone des Südozeans verstärkt wurde. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Hypothese von John Martin aus dem Jahr 1990, die besagt, dass eisenhaltiger Staub den Südozean düngte, was die Produktivität des marinen Phytoplanktons steigerte und damit zu einem Rückgang des atmosphärischen CO2 führte. Diese Erkenntnisse stehen im Einklang mit O’Briens Forschung, da beide Bereiche das Zusammenspiel von Klima, Umwelt und Tierverhalten untersuchen und wie sich diese über Jahrtausende verändert haben.

Die Analysen im Rahmen der Klimaforschung und die Erkenntnisse über Tierwanderungen sind für das Verständnis der komplexen Dynamiken der Vergangenheit unerlässlich. O’Brien’s Auszeichnung stellt somit einen bedeutenden Beitrag zu einem wissenschaftlichen Diskurs dar, der die Schnittstellen zwischen Anthropologie, Zoologie und Klimaforschung beleuchtet.

Für weitere Informationen zu O’Briens Forschung besuchen Sie bitte uni-tuebingen.de. Der umfassende Zusammenhang zwischen CO2-Konzentrationen und Klimaveränderungen können Sie unter mpg.de nachlesen. Für einen wissenschaftlichen Kontext über die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Natur in Bezug auf Klimaerkenntnisse konsultieren Sie nature.com.

Referenz 1
uni-tuebingen.de
Referenz 2
www.mpg.de
Referenz 3
www.nature.com
Quellen gesamt
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