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Eröffnung der Online-Ausstellung „Koloniale Schatten“: Ein Blick zurück

Am 22. Januar 2025 eröffnet die Universität Tübingen die Online-Ausstellung „Koloniale Schatten“, die das kulturelle Erbe Palau und die Arbeiten von Elisabeth Krämer-Bannow präsentiert. Entdecken Sie die faszinierenden Verbindungen zwischen Kolonialgeschichte und indigenen Perspektiven.

Am 22. Januar 2025 wird im Rittersaal des Schlosses Hohentübingen die Online-Ausstellung „Koloniale Schatten. Das palauische Vermächtnis der Elisabeth Krämer-Bannow in Tübingen“ eröffnet. Diese Ausstellung widmet sich der faszinierenden Palau-Forschung der Wissenschaftlerin Elisabeth Krämer-Bannow. Diese bemerkenswerte Persönlichkeit war das einzige weibliche Mitglied der Hamburger Südsee-Expedition zwischen 1908 und 1910 und hat sich um die Dokumentation des Lebens palauischer Frauen sowie um die Kolonialgeschichte verdient gemacht. Studierende der Universität Tübingen und des Museums der Universität Tübingen (MUT) haben über drei Semester hinweg intensiv an dieser für das kollektive Gedächtnis bedeutenden Projekt gearbeitet. Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeiten werden während der Eröffnung durch mehrere Vorträge und eine umfassende Online-Präsentation zugänglich gemacht, die ab diesem Datum auf www.unimuseum.de verfügbar sein wird.

Die Vernissage wird einen feierlichen Rahmen bieten, darunter eine Begrüßung durch Professorin Dr. Gabriele Alex und ein Grußwort von Dr. Annika Vosseler. Dr. Markus Schleiter wird eine Einführung in die Thematik der Ausstellung geben, während Dr. Stephanie Walda-Mandel einen Vortrag zu den Auswirkungen der Kolonialzeit auf die Southwest Islanders von Palau halten wird. In der Ausstellung werden nicht nur Aquarelle und Fotografien von Krämer-Bannow präsentiert, sondern auch Objekte aus der Sammlung der Krämers, die in der Universität Tübingen aufbewahrt werden.

Einblicke in die Palauische Kultur

Zentrale Highlights der Ausstellung sind kunstvolle Gipsabgüsse von bemalten Holzreliefs, die ursprünglich an den versammlungshäusern, den Baihäusern, zu finden waren. Diese kulturellen Stätten, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in nahezu jedem Dorf Palaus präsent waren, sind heute fast vollständig verschwunden. Elisabeth Krämer-Bannow hat entscheidend zur Bewahrung dieses einzigartigen kulturellen Erbes beigetragen. Die Ausstellung eröffnet einen neuen Blick auf die Kolonialgeschichte sowie auf die Machtverhältnisse zwischen den Kolonialmächten und den indigenen Völkern. Einige der gezeigten Objekte spiegeln zudem die Handlungsfähigkeit der Palauer wider, die in vielen Fällen nicht bereit waren, wertvolle Gegenstände zu verkaufen.

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Studierenden aus den Bereichen Ethnologie, Geschichte und Kunstgeschichte hat zur Entstehung dieser Ausstellung beigetragen. Ihre Auseinandersetzung mit der Rolle von Elisabeth Krämer-Bannow sowohl in ihrer Expedition als auch in ihrer künstlerischen und ethnologischen Dokumentation sorgt für einen tiefgehenden Einblick in die vielen Facetten dieser Geschichte.

Für Informationen zu Provenienz- und Sammlungsforschung am Museum der Universität Tübingen stehen Kontaktinformationen zur Verfügung. Die Veranstaltung vermittelt nicht nur einen historischen Kontext, sondern lädt auch zur kritischen Reflexion über die Folgen des Kolonialismus ein: ein Thema, das auch in der Studie von Gippert behandelt wird.

Referenz 1
uni-tuebingen.de
Referenz 2
www.unimuseum.uni-tuebingen.de
Referenz 3
www.genderopen.de
Quellen gesamt
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