
Die Bahnunterführung am Haltepunkt Friedrichshafen-Fischbach nimmt konkrete Formen an. Ein erstes Gespräch über die Notwendigkeit dieses Projektes fand bereits 2016 statt. Seither hat sich in den Ratsgremien von Friedrichshafen viel bewegt, und die Unterführung gilt nun als vordringliches Bauvorhaben. Geplant ist eine Fertigstellung im Jahr 2026. Dennoch gibt es immer wieder Hürden, die den Fortschritt des Projektes beeinträchtigen, wie Schwäbische.de berichtet.
Das Regierungspräsidium Tübingen hat am 12. Dezember 2024 den Planfeststellungsbeschluss für den Neubau der Unterführung erlassen. Der Antrag dafür wurde bereits am 8. April 2024 von der Stadt Friedrichshafen gestellt. Damit konnte das Planfeststellungsverfahren zügig vorangetrieben werden. Die Auslegung der Planunterlagen und des Beschlusses erfolgt öffentlich vom 30. Januar bis 12. Februar 2025 im technischen Rathaus Friedrichshafen, wie rp.baden-wuerttemberg.de informiert.
Technische Details der Unterführung
Die geplante Bahnunterführung wird rund 13 Meter lang, etwa 4 Meter breit und 2,8 Meter hoch sein. Sie wird östlich des ehemaligen Empfangsgebäudes des Haltepunkts Friedrichshafen-Fischbach bei Bahn-km 46,834 verlaufen. Ihre Position ermöglicht eine direkte Verbindung zwischen der Hohentwielstraße auf der Nordostseite und der Eisenbahnstraße auf der Südwestseite.
Ein besonders wichtiges Merkmal dieser Unterführung wird der barrierefreie Zugang sein. Neben Treppenanlagen sind zwei Aufzüge vorgesehen, die einen stufenlosen Zugang sowohl von der Nordost- als auch von der Südwestseite gewährleisten. Dieses Konzept ist Teil eines umfassenden Ansatzes zur Verbesserung der Zugänglichkeit an deutschen Bahnhöfen, wo die Deutsche Bahn AG (DB) jährlich rund 150 Bahnsteige barrierefrei umbaut, wie auf dbinfrago.com erklärt wird.
Trendumkehr für Barrierefreiheit
Der barrierefreie Ausbau wird maßgeblich durch Fördermittel von Bund und Ländern unterstützt. Dies geschieht im Rahmen der EU-Verordnung „TSI PRM“, die wichtige Vorschriften für den barrierefreien Bau festlegt. Auch die DB-Richtlinie 813, die europäische und nationale Normen zum barrierefreien Bauen vereint, spielt eine entscheidende Rolle in diesem Prozess.
Statistisch gesehen haben mittlerweile 63 % der Bahnsteige eine weitreichende Barrierefreiheit für Rollstuhlfahrer, Menschen mit Gehbehinderungen und Familien mit Kleinkindern erreicht. Der Anteil der barrierefreien Bahnsteige hat sich seit 2010 deutlich erhöht, was darauf hindeutet, dass der barrierefreie Ausbau an Bedeutung gewinnt. Dennoch bleibt viel zu tun, um allen Reisenden eine gleichberechtigte Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu ermöglichen.
Die Fortschritte im Bereich der Barrierefreiheit sind Teil einer langfristigen Strategie, die nicht nur die technische Umsetzung, sondern auch die kontinuierliche Verbesserung der Nutzererfahrungen für alle Reisenden in den Blick nimmt. Dies unterstreicht die Bedeutung des neuen Projekts in Fischbach und dessen Beitrag zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur.