
Wegen anhaltender Tarifverhandlungen ruft die Gewerkschaft ver.di zu Warnstreiks im Busverkehr in verschiedenen Städten Baden-Württembergs auf. Betroffen sind private Omnibusunternehmen, die am Donnerstag und Freitag, 7. und 8. Januar 2025, ihre Arbeit niederlegen. Rund 30 Betriebe werden sich an den Streiks beteiligen, was zu erheblichen Störungen im öffentlichen Nahverkehr führen wird. Die genauen Auswirkungen variieren je nach Stadt und Region, in vielen betroffenen Unternehmen wird kein Linienbetrieb stattfinden.
Auch in Stuttgart kommt es zu Auswirkungen: Die Linien 53, 54, 58, 73, 90, 91 und 99 bleiben voraussichtlich stehen. In Reutlingen werden ab 9 Uhr alle Buslinien, einschließlich der Schulbusse und der Schnellbusverbindungen zum Flughafen, eingestellt. In Tübingen gibt es zwar eine Notvereinbarung, doch auch dort wird der Betrieb stark eingeschränkt. Es wird damit gerechnet, dass viele oder sogar alle Buslinien in den betroffenen Gebieten ausfallen.
Geplante Warnstreiks und Gründe
Die Warnstreiks sind Teil eines Druckaufbaus vor der zweiten Verhandlungsrunde mit dem Arbeitgeberverband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO), die am 15. Januar stattfinden soll. Ver.di fordert eine Lohnerhöhung von neun Prozent für die Beschäftigten und 100 Euro mehr für Auszubildende, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Dies ist bereits die zweite Runde der Tarifverhandlungen; die erste Verhandlungsrunde fand am 18. Dezember ohne ein Angebot der Arbeitgeber statt.
Zusätzlich zu Stuttgart und Reutlingen sind auch andere nahezu alle Kommunen in Betracht gezogen, darunter Schwäbisch Hall, Tübingen, Waiblingen, Böblingen, Ludwigsburg, Backnang und Heilbronn. Am Freitag sollen die Warnstreiks auf Göppingen, Geislingen und weitere Städte im Umland von Heilbronn, Karlsruhe und Pforzheim ausgeweitet werden.
Reaktionen auf die Streikankündigung
Die WBO hat den Streikaufruf kritisiert und angemerkt, dass insbesondere Schülerinnen und Schüler unter den verordneten Einschränkungen leiden würden. Mit der Friedenspflicht, die am 31. Dezember 2024 ausgelaufen ist, beabsichtigt ver.di, mit den Warnstreiks dem Arbeitgeberverband eine klare Botschaft zu senden. Das Ziel ist, die Arbeitgeber zu Verhandlungen zu bewegen, die sowohl für die Beschäftigten als auch für die Auszubildenden fair sind.
Insgesamt zeigt sich, dass die Warnstreiks im Baden-Württembergischen ÖPNV nicht isoliert sind. Ähnliche Bewegungen sind in mehreren anderen Bundesländern zu beobachten, wo ver.di ebenfalls zu Warnstreiks aufgerufen hat, um höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst zu erreichen. Transport- und Logistikbranchen sind seit geraumer Zeit von intensiven Tarifauseinandersetzungen betroffen, was zu einer erhöhten Frequenz an Arbeitskämpfen führt und die Bedeutung der aktuellen Verhandlungen unterstreicht.
Für Pendler und Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs in den betroffenen Gebieten bleibt somit abzuwarten, wie tiefgreifend die Auswirkungen der Warnstreiks sein werden und ob ein baldiger Kompromiss in den Tarifverhandlungen erreicht werden kann.
Weitere Details zu den Warnstreiks und deren Auswirkungen sind auf den Webseiten von SWR, n-tv und tagesschau zu finden.