
Am 7. Januar 2025 ruft die Gewerkschaft Verdi zu Warnstreiks bei privaten Omnibusunternehmen in mehreren Städten Baden-Württembergs auf. Die Streiks sind für Donnerstag und Freitag angekündigt, betroffen sind unter anderem Tübingen, Stuttgart und Karlsruhe. Insbesondere die Busverkehre werden durch die Streiks erheblich gestört, da in vielen der bestreikten Unternehmen am jeweiligen Tag kein Linienbetrieb stattfindet. Laut bnn.de legen die Beschäftigten der rund 30 betroffenen Betriebe teils für einen ganzen Tag die Arbeit nieder.
Die genauen Auswirkungen variieren je nach Stadt und Region, jedoch ist zu erwarten, dass Fahrgäste mit erheblichen Einschränkungen im Berufsverkehr rechnen müssen. Hintergrund der Warnstreiks sind die laufenden Tarifverhandlungen, bei denen Verdi ein Entgeltplus von neun Prozent und 100 Euro mehr für Auszubildende pro Monat fordert, alles bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
Reaktionen der Arbeitgeber
Der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) äußert Unverständnis über den frühen Zeitpunkt der Warnstreiks. Es wird betont, dass an den bereits bestehenden Verhandlungen festgehalten werden sollte, da diese noch in vollem Gange sind. Ein weiteres Ziel der Warnstreiks ist es, den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen und die Bedingungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu verbessern.
Auf einer breiteren Ebene plant Verdi für den kommenden Freitag in nahezu allen Bundesländern ganztägige Warnstreiks im ÖPNV, da die ersten Verhandlungsrunden ohne Einigung blieben. In mehr als 130 kommunalen Unternehmen sind rund 90.000 Beschäftigte betroffen. Die Gewerkschaft kritisiert die zunehmend schlechten Arbeitsbedingungen im ÖPNV und fordert Änderungen, um die Situation für die Beschäftigten zu verbessern. Die anhaltende Personalnot ist ebenfalls ein zentrales Thema in den Verhandlungen, berichtet tagesschau.de.
Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst
Die aktuellen Warnstreiks sind Teil der breiteren Tarifverhandlungen, die Anfang dieses Jahres in vielen Teilen Deutschlands stattfinden. Die nächste große Tarifrunde, die TVöD Tarifrunde 2025, beginnt am 24. Januar 2025 in Potsdam und betrifft über 2,6 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Die Gewerkschaften fordern unter anderem eine Entgelterhöhung von 8 Prozent sowie mindestens 350 Euro mehr monatlich für alle Beschäftigten, berichtet oeffentlichen-dienst.de.
In diesem Kontext wird auch die Forderung nach verbesserten Arbeitsbedingungen und mehr Urlaub für die Beschäftigten des öffentlichen Sektors laut, während die Gewerkschaften versuchen, durch gesteigerte öffentliche Aufmerksamkeit und Aktionen den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. Die kommenden Tage werden entscheidend sein, um zu sehen, wie die Arbeitgeber auf die Forderungen der Beschäftigten reagieren und ob weitere Streiks folgen könnten.