
Florentina Holzinger, eine in Wien geborene Künstlerin, hat mit ihren provokativen Theaterstücken in den letzten Jahren mediale Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Ihre Inszenierungen sind bekannt für radikale Nacktheit, sexuelle Handlungen und schockierende Themen. Im Sommer 2025 wird das Schauspielhaus Düsseldorf ihre Performance „Ophelia‘s Got Talent“ aufführen, die bereits im Volkstheater Wien hohe Wellen geschlagen hat. Holzinger wurde von „Monopol“ zur einflussreichsten Künstlerin des Jahres 2024 gekürt, was ihre wachsende Bedeutung in der Kunstszene unterstreicht. Das Ruhr24 berichtet, dass Holzingers letzte Opernperformance „Sancta“ für Empörung sorgte, als Zuschauer während der Aufführung über Übelkeit klagten und den Saal vorzeitig verließen.
„Sancta“, welche auf Arnold Schönbergs Oper „Sancta Susanne“ aus den 1920er Jahren basiert, mündete in eine Debatte über die Grenzen der Kunst. Die katholische Kirche kritisierte sowohl die historische als auch die aktuelle Inszenierung scharf. Die Performance enthält nicht nur Elemente von radikaler Nacktheit und Blut, sondern auch den Verzehr von Menschenfleisch, was die Zuschauer an die Grenzen ihrer Komfortzone brachte.
Ein Blick auf „Ophelia’s Got Talent“
Für „Ophelia‘s Got Talent“ verspricht Holzinger eine ebenso polarisierende Erfahrung. Es wird eine Triggerwarnung ausgesprochen, da die Inszenierung Elemente wie selbstverletzende Handlungen, Blut, Nadeln, Stroboskop-Licht und explizite Darstellungen von Gewalt beinhaltet. Das Ensemble besteht ausschließlich aus Frauen, Lesben sowie Inter-, Trans- und Agender-Personen und behandelt die Figur der Ophelia aus Shakespeares „Hamlet“. Holzinger stellt sie in einem kraftvollen und eigenständigen Licht dar, was für einen frischen Zugang zu einem klassischen Thema sorgt.
Die Performance selbst ist eine Mischung aus Tanz, Zirkus, Magie und Varieté. Auf technische Aspekte wie den Einsatz von Live-Kameras wird besonderer Wert gelegt, um eine filmische Erzählung zu schaffen. Die Dauer der Vorstellung beträgt etwa zwei Stunden und dreißig Minuten, in denen Holzinger kulturelle Vorfahren von Ophelia sowie persönliche Geschichten der Darstellerinnen thematisiert. Die komplexen Themen reichen von Feminismus über die Entfetischisierung des weiblichen Körpers bis zu den Übergängen zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
- Vorstellungen: 11., 12. und 13. Juli 2025 im Schauspielhaus Düsseldorf
- Ticketvertrieb über die Website des asphalt Festivals
Das asphalt Festival selbst, das 2012 ins Leben gerufen wurde, hat sich zum Ziel gesetzt, Kunst für alle zugänglich zu machen. Es bietet ein interdisziplinäres Forum, das verschiedene Kunstformen vereint und damit eine breite Palette von Darbietungen präsentiert.
Provokation in der Kunst
Die Diskussion um Holzingers Kunst findet in einem größeren Rahmen von Debatten über die Rolle der Kunst statt. In einem ähnlichen Kontext wird der Streit um die S-21-Skulptur von Peter Lenk in Stuttgart betrachtet. Lenk beabsichtigte, die Skulptur an einem öffentlichen Platz zu belassen, was auf Widerstand stieß und die Frage aufwarf, wie Kunst als politische Provokation wahrgenommen wird. Diese Spannungen zeugen von der oft polarisierenden Wirkung moderner Kunst und deren Fähigkeit, gesellschaftliche Normen in Frage zu stellen.
Holzingers Arbeiten, die sich an der Schnittstelle von Kunst und Showbusiness bewegen, werden auch in Zukunft für Diskussionen sorgen. Mit „Ophelia‘s Got Talent“ bringt sie eine Performance auf die Bühne, die nicht nur durch ihre Inhalte herausfordert, sondern auch durch innovative und technische Elemente begeistert.