
Am heutigen Tag, dem 2. Februar 2025, hat Niko Kovac offiziell das Traineramt bei Borussia Dortmund übernommen. Er ersetzt Mike Tullberg, der zuletzt als interimistischer Trainer fungierte. Kovac übernimmt das Team, das nach einem 2:1-Sieg gegen den 1. FC Heidenheim an der elften Stelle der Bundesliga steht. Sein Ziel ist es, die Mannschaft zurück in die Europa- und Champions-League-Qualifikation zu führen, eine Pflichtaufgabe in der aktuellen Saison.
Der neue Trainer steht vor der Herausforderung, mehrere Kernprobleme zu lösen, die in den letzten Spielen deutlich geworden sind. Diese sogenannten „Baustellen“ umfassen Konzentrationsprobleme, mangelnde Konstanz im Spiel und eine offensive Harmlosigkeit. Während Dortmund in der ersten Halbzeit oftmals dominant auftritt, mangelt es im zweiten Durchgang an der nötigen Konzentration und Aggressivität. Ein Beispiel hierfür war das Spiel gegen Heidenheim, wo das Team nach einer 1:0-Führung die Kontrolle verlor.
Kovac und die Herausforderungen
Des Weiteren hat Dortmund in dieser Saison Schwierigkeiten, gegen tiefstehende Gegner Großchancen herauszuspielen. Trotz einer hohen Ballbesitzquote erzielte die Mannschaft nur 36 Tore in 20 Bundesliga-Spielen. Tobias Kobel, der in der Defensive oft Fehler macht, wurde in der jüngsten Vergangenheit ebenfalls kritisiert, da er einen Zittersieg gegen Schachtar Donezk ermöglichte.
Es wird spannend sein, wie Kovac, dessen Vertrag bis 2026 läuft, diese Probleme adressieren wird. Dortmund möchte mit ihm eine neue Ära einleiten und gleichzeitig die einstigen Fußballideale, die unter Jürgen Klopp etabliert wurden, zurückgewinnen. Kovac hat keinen direkten Bezug zu Dortmund als Spieler und verfolgt einen pragmatischen, defensiv orientierten Ansatz.
Interne Dynamiken und Kaderproblematik
Die interne Situation bei Borussia Dortmund ist angespannt. Es gibt Spannungen zwischen den Führungskräften Lars Ricken, Sebastian Kehl und Sven Mislintat. Zudem wurde der Ex-Berater Matthias Sammer als kritischer Kommentator in die Öffentlichkeit gedrängt. Dortmund hat die zweithöchsten Gehaltsausgaben in der Bundesliga, kämpft jedoch weiterhin mit vermeidbaren Fehlern und einer abnehmenden Anzahl an Leistungsträgern.
Eine Kaderakquisition ist unerlässlich. Dortmund benötigt dringend einen Linksverteidiger, Unterstützung in der Innenverteidigung und einen zusätzlichen Mittelfeldspieler. Salih Özcan wurde zwar von Wolfsburg zurückgeholt, stellt aber keinen gleichwertigen Ersatz dar. In dieser Hinsicht wird der Druck auf Kovac steigen, da der Verein in der bisherigen Saison vor allem in Drucksituationen versagte.
Die nächste Bewährungsprobe für Kovac steht am 8. Februar gegen den VfB Stuttgart an, wo eine erste konkrete Leistungsbeurteilung des Teams erwartet wird. Es bleibt abzuwarten, ob der neue Trainer die erwartete defensive Stabilität und Disziplin ins Team bringen kann.
Trainerwechsel in der Bundesliga zeigen sich oft als riskante Unternehmungen. Statistiken belegen, dass solche Änderungen häufig nur kurzfristig von Erfolg gekrönt sind. In dieser Saison, in der jedes Team seine individuellen Ziele verfolgt, wird es entscheidend sein, wie Kovac seine Philosophie sowohl beim Verein als auch bei den Spielern durchsetzen kann. In der Vergangenheit haben Teams wie Schalke und Hertha BSC durch Trainerwechsel ihre Abstiegsmisere nicht verhindern können, was eine Warnung für Dortmund sein sollte.
Die kommenden Wochen sind entscheidend für Niko Kovac und Borussia Dortmund, denn der Erfolg in der Bundesliga hängt maßgeblich von der Fähigkeit ab, die aktuelle Krise zu überwinden und die Mannschaft neu auszurichten.
Für weitere Informationen zu den Herausforderungen von Niko Kovac und der aktuellen Situation bei Borussia Dortmund siehe auch Ruhr24, The New York Times und Süddeutsche Zeitung.