
Das Dach des Hauptgebäudes des Beruflichen Schulzentrums in Schwäbisch Gmünd ist in einem desolaten Zustand und benötigt dringend eine Sanierung. Der Kreistag hat sich für die kostspieligste, jedoch vorteilhafteste Lösung entschieden: ein Gründach. Diese Entscheidung wurde nicht leichtfertig getroffen, da die Kosten für die Gründungstechnik bei rund 9,475 Millionen Euro liegen, was 780.000 Euro mehr als alternative Varianten bedeutet.
Ein Gründach bietet zahlreiche Vorteile. Es verbessert den Regenabfluss und das Mikroklima, sorgt in den Schulräumen für konstantere und niedrigere Temperaturen und ist gesetzlich erwünscht. Darüber hinaus trägt es zur Biodiversität bei und schafft Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Die Integration einer Photovoltaikanlage auf dem Gründach wird zudem erwartet, dass sie bis zum 1. Januar 2027 in den Besitz des Landkreises übergeht.
Kosten und Planungsdetails
Die Bauarbeiten könnten im Oktober 2025 beginnen und sollen voraussichtlich bis Dezember 2026 abgeschlossen sein. Eine Kostenüberschreitung von maximal 15 Prozent ist durch den Beschluss des Kreistages erlaubt. Die Verwaltung wird die Ausschreibung für die Bauleistungen vornehmen, während das Büro SCD Architekten Ingenieure aus Stuttgart mit der Entwurfsplanung und Kostenberechnung beauftragt ist.
In der Planung müssen wichtige Aspekte berücksichtigt werden, darunter ein genehmigtes Brandschutzkonzept und die Vorschriften der Versammlungsstättenverordnung, die eine nicht-brennbare Dämmung erfordern. Des Weiteren muss der Abbruch des Originaldachaufbaus unter Einhaltung der Technischen Regeln für Gefahrstoffe erfolgen, da Asbest enthalten ist.
Photovoltaik und ökologische Vorteile
Eine Kombination des Gründaches mit Photovoltaik bietet nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch langfristige Kosteneinsparungen. Photovoltaikanlagen wandeln Sonnenlicht effizient in elektrische Energie um, was die Energiekosten senkt und zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen beiträgt. Die zukünftige Ausrichtung der Solarmodule in Ost-Westrichtung soll angeblich sogar eine Steigerung der Energieerzeugung um zehn Prozent ermöglichen.
Für den nachhaltigen Betrieb ist auch ein Stromspeicher geplant, um die erzeugte Energie optimal zu nutzen. Die Module können problemlos auf dem Gründach montiert werden, wobei Substrat und Kies zur Beschwerung der Ständer dienen.
Finanztechnisch ist das Projekt bereits durch den Haushaltsplan 2025 mit 3,9 Millionen Euro verankert, während der Land entsprechende Zuschüsse in Höhe von 2.462.000 Euro zugesagt hat. Ein weiterer Zuschussantrag wird nach Vorliegen der exakten Kostenberechnung eingereicht.
Die Integration eines Gründachs mit einer Photovoltaikanlage stellt somit nicht nur eine kluge Entscheidung für die zukünftige Schulausstattung dar, sondern ist auch ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Energiegewinnung und Umweltschutz. Die vereinbarten Bauarbeiten versprechen, nicht nur den Sanierungsbedarf zu decken, sondern auch die Lebensqualität der Schülerinnen und Schüler erheblich zu steigern.
Für weitere Informationen zu den Vorteilen und der Planung von Gründächern können Sie die Webseiten von Optigrün und PV Power Insider besuchen.