
Die evangelischen Kirchengemeinden Untergröningen und Obergröningen haben am 6. Januar 2025 mit einem festlichen Gottesdienst in der Christuskirche Untergröningen offiziell fusioniert. Dieser Schritt ist nicht nur ein bedeutendes Ereignis für die beiden Gemeinden, sondern auch ein Zeichen für die notwendigen Anpassungen innerhalb der Kirche, um auf sinkende Mitgliederzahlen und den Rückgang an Pfarrern zu reagieren. Die Fusion wurde unter dem Motto „Alles in einen Topf“ zelebriert und von Pfarrerin Florentine Wolter sowie Klaus Anthes, dem stellvertretenden Dekan des Kirchenbezirks Schwäbisch-Hall-Gaildorf, gestaltet. Gläubige aus beiden Gemeinden, Kirchengemeinderäte, der Ortsvorsteher Thomas Bacher und Vereinsvertreter waren anwesend, um diesen besonderen Tag zu feiern.Schwäbische Post berichtet.
Die Vorausgegangene Entscheidung zur Fusion wird als Reaktion auf die Herausforderungen gesehen, die die evangelische Kirche in der Region prägen. Bei Gemeindeversammlungen Anfang Februar wurde ausführlich über die Zusammenlegung der beiden Kirchengemeinden sowie den geplanten Wechsel des Kirchenbezirks gesprochen. Pfarrerin Wolter erläuterte dabei die Beweggründe für diesen Schritt in einer umfassenden Präsentation. Beide Gemeinden haben räumlich stärkere Verbindungen zu Aalen und Schwäbisch Gmünd als zu Gaildorf, weshalb der Wechsel zum Dekanat Ostalb, das zum 1. Januar 2026 aus den Kirchenbezirken Aalen und Schwäbisch Gmünd entsteht, sinnvoll erscheint. Dieser Schritt ist Teil einer breiteren Reformbewegung der Kirche, die seit dem EKD-Papier „Kirche der Freiheit“ von 2006 diskutiert wird und Fusionen als Lösung für strukturelle Probleme betrachtet.Gmünder Tagespost informiert.
Herausforderungen und Chancen der Fusion
Trotz der positiven Aspekte, die die Fusion mit sich bringt, gibt es auch Bedenken. Der Pfarrplan 2030 sieht eine Reduzierung der Pfarrstelle auf 75 % vor, was in Untergröningen auf Unmut gestoßen ist. Die Befürchtung, dass eine reduzierte Pfarrstelle die Besetzung unattraktiver macht, ist präsent. Zudem wird das Zusammengehörigkeitsgefühl der Flächengemeinde Obergröningen als herausfordernd angesehen. Die Kirchengemeinderäte beider Gemeinden haben bereits Rückmeldungen zu dem Thema in ihrer Sitzung besprochen und werden Beschlussanträge an den Oberkirchenrat in Stuttgart senden, um die nächsten Schritte festzulegen.Evangelisch.de bietet Überblick.
Die Fusion, die als notwendig erachtet wurde, um Doppelungen in administrativen Bereichen zu vermeiden und die Pfarrstelle attraktiver zu gestalten, ist sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance für die Gemeinden. Die Integration soll nicht nur die Ressourcen bündeln, sondern auch den Gläubigen neue Impulse geben. In den Fürbitten während des Gottesdienstes wurde die Hoffnung auf ein schnelles Zusammenwachsen deutlich. Die örtlichen Vorsteher und weiteren Vertreter haben ihrer Freude über diesen Schritt Ausdruck verliehen und ein Fest zur Feier des Zusammenschlusses angestoßen, bei dem im Gemeindehaus Eintopf serviert wurde.
Die Zukunft der fusionierten Kirchengemeinde wird zeigen, ob die angestrebten Ziele und die integrativen Maßnahmen gelingen können. Die Erwartungen der Mitglieder scheinen hoch und gleichzeitig geprägt von einem Wunsch nach neuen Begegnungsmöglichkeiten und einer positiven Entwicklung in der neuen Gemeindestruktur.