
Die evangelische Kirche in Baden hat sich entschieden, klar Stellung gegen die AfD zu beziehen. Diese Positionierung erfolgt nicht ohne Widerstand, denn die AfD-Landtagsfraktion in Stuttgart hat bereits Kritik an den Äußerungen der Landesbischöfin Heike Springhart geübt. Insbesondere wird darauf hingewiesen, dass es AfD-Räten in der evangelischen Landeskirche untersagt ist, Ämter zu übernehmen. Gleichzeitig wurden Anforderungen verschärft, die sicherstellen sollen, dass wichtige Rollen innerhalb der Kirche nicht von Personen übernommen werden, die Rassismus oder sexualisierte Gewalt fördern.
Heike Springhart betont die Notwendigkeit, die Ängste und Sorgen der Menschen im Angesicht der AfD-Wahlerfolge ernst zu nehmen. Ihr Kollege, Ernst-Wilhelm Gohl, Landesbischof aus Württemberg, fordert alle demokratischen Kräfte auf, in den Dialog zu treten. Es ist ihm wichtig, deutlich zu machen, dass der christliche Glaube im Widerspruch zu den politischen Grundsätzen der AfD steht. Dies wurde in einer Erklärung der Kirchenführungen zusammen mit Heike Springhart bekräftigt, die auch auf Instagram ihre Besorgnis über den Rechtsruck äußerte und die Stärkung demokratischer Kräfte anmahnte, was in der weiteren gesellschaftlichen Debatte von großer Bedeutung ist.
Der Dialog als Schlüssel
Die evangelischen Kirchen im Südwesten setzen auf Dialog nach dem Wahlerfolg der AfD. Dies ist vor dem Hintergrund der anstehenden Kommunal- und Europawahlen von Bedeutung. Gohl hebt hervor, dass die Kirchen als Orte der Verständigung dienen sollten, um einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Angesichts der Komplexität der gegenwärtigen Krisen ist es unerlässlich, dass die Kirchen eine klare Position gegen Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit beziehen.
Die Abgrenzung gegen extremistische Haltungen wird auch von der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland unterstützt, die besorgt die wachsende Zahl möglicher AfD-Wähler beobachtet. Gemeinden und Kirchenkreise erhalten Hilfestellungen, um ihre Position gegenüber der AfD verständlich zu machen. In einer Videobotschaft hat Präses Thorsten Latzel sechs wesentliche Argumente gegen die AfD zusammengefasst und dabei auch auf biblische Zitate verwiesen.
Kritik an der AfD
Die Überzeugungen der AfD werden als nicht vereinbar mit den Grundwerten der evangelischen Kirche angesehen. Die AfD wird in einer Vielzahl von Berichten als rassistisch und menschenverachtend beschrieben. Ihr Verhalten wird als Gefahr für die Demokratie eingestuft, da sie demokratische Verfahren missachtet und spalterische Politik betreibt. Dieses abschreckende Verhalten führt dazu, dass große Unternehmen wie Siemens und Mercedes eindringlich vor der AfD warnen, da diese die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands gefährden könnte, insbesondere während der aktuellen Fachkräftesituation im Land.
Die evangelische Kirche positioniert sich somit nicht nur als religiöse Institution, sondern auch als aktiver Teilnehmer im gesellschaftlichen Diskurs und setzt sich für eine klare Abgrenzung von extremistischen Positionen ein. Die Herausforderungen sind vielfältig, und die Antworten auf den Rechtsruck in der Gesellschaft sollen verantwortungsvoll und uneingeschränkt diskutiert werden.
Aktuelle gesellschaftliche Themen, wie die angekündigten Warnstreiks im privaten Omnibusgewerbe in Karlsruhe, die als Zeichen des Unbehagens und des Protests gegen steigende Lebenshaltungskosten aufgefasst werden, unterstützen zusätzlich die Notwendigkeit von Dialog und Auseinandersetzung. Die Kirche und ihre Führer stehen vor der Herausforderung, in solch turbulentem Umfeld eine glaubwürdige Stimme der Vernunft und des Verständnisses zu bleiben.
In einem weiteren Kontext hat der Karlsruher SC am Wochenende ein Testspiel gegen Servette Genf gespielt, das mit 1:4 endete. Diese sportlichen Aktivitäten sind ebenfalls Teil der breiten Palette von Themen, die in der Region angesprochen werden, während die Kirchen an der vordersten Front der gesellschaftlichen Auseinandersetzungen stehen.
Insgesamt zeigt sich, dass die evangelische Kirche nicht nur eine spirituelle, sondern auch eine soziale Verantwortung übernimmt, um gegen Diskriminierung und soziale Ungerechtigkeiten zu kämpfen und den Wert von Dialog und Verständnis in der Gesellschaft zu fördern.