
Am 11. April 2025 hat Donald Trump Anleger dazu aufgerufen, einen kühlen Kopf zu bewahren und Aktien zu kaufen. Dieser Aufruf kam kurz bevor er angekündigt hat, die Gegenzölle gegen die meisten Länder für 90 Tage auszusetzen. Kurz nach dieser Mitteilung erlebten die US-Börsen eine Rally: Der Technologie-Index Nasdaq legte um mehr als 12 % zu, während die Tesla-Aktien sogar um 23 % stiegen. Auch die Aktien von Trumps eigener Medienholding, der Trump Media and Technology Group, verzeichneten an diesem Tag einen Anstieg um über 21 %.
Die Demokraten, darunter Senatoren wie Adam Schiff und Chris Murphy, haben Trump daraufhin der Marktmanipulation und des möglichen Insiderhandels beschuldigt. Sie argumentieren, dass Trump möglicherweise von der bevorstehenden Entscheidung über die Zölle wusste, bevor er seine Follower zum Kauf von Aktien aufrief. Das Weiße Haus wies diese Vorwürfe jedoch entschieden zurück und erklärte, der Präsident habe lediglich versucht, Zuversicht zu verbreiten.
Die Reaktionen auf die Zollpause
Die Entscheidung zur Zollpause wurde von Trump mit der Verunsicherung gerechtfertigt, die an den Märkten durch zuvor angekündigte Zölle entstanden war. Es gab große Verkaufsaktionen von US-Staatsanleihen, die Sorgen über eine potenzielle Finanzkrise schürten. In diesem Kontext plant die US-Regierung, individuelle Handelslösungen mit verschiedenen Partnerländern zu erarbeiten. Auch die EU pausierte ihre geplanten Gegenmaßnahmen für 90 Tage.
Trumps Ankündigungen zur Zollerhöhung auf Importe aus China, die auf 125 % festgesetzt wurden, sowie die Beibehaltung bestehender Zölle auf Autos, Stahl und Aluminium zeigen eine klare, aber unklare Strategie. Die Vorgehensweise wechselt zwischen harter Konfrontation mit China und einer gewissen Verhandlungsbereitschaft, was gemischte Reaktionen in der US-Wirtschaft zur Folge hat. Gegner von Trumps Zöllen betonen die negativen Auswirkungen, die diese auf Verbündete haben könnten.
Rechtsfragen und mögliche Strafen
Trump schlägt vor, seine Entscheidungen über Zölle „instinktiv“ zu treffen, was die rechtlichen Risiken für ihn und sein Handeln weiter aufwirft. Ein Rechtsexperte, Loris Baumgartner, merkt an, dass ein solches Verhalten in anderen Ländern, wie der Schweiz, mit schwerwiegenden rechtlichen Konsequenzen verbunden sein könnte. Insiderhandel in der Schweiz könnte mit Geldstrafen oder Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren bestraft werden. In den USA könnte die SEC, die für die Aufsicht der Märkte zuständig ist, Ermittlungen einleiten, doch der politische Kontext könnte sie dazu zögern lassen.
Die SEC hat das Recht, strengere Strafen als in anderen Ländern anzuwenden. Solche Maßnahmen können wichtig sein, insbesondere in Anbetracht dessen, dass Marktmanipulation oft mit der Verbreitung falscher Informationen verbunden ist, die den Marktpreis beeinflussen. Die BaFin, die deutsche Finanzaufsicht, warnt regelmäßig vor den Gefahren unaufgeforderter Aktienempfehlungen und unlauteren Handelspraktiken.
Die aktuelle Situation wirft Fragen auf, insbesondere hinsichtlich der Verantwortlichkeit und Transparenz in den Finanzmärkten. Anleger werden eindringlich dazu aufgefordert, sich umfassend über Investitionsmöglichkeiten zu informieren und keine persönlichen Daten an unbekannte Quellen weiterzugeben.
Wir beobachten die Entwicklungen weiterhin und bleiben an der Sache dran. Weitere Informationen können bei den entsprechenden Aufsichtsbehörden eingeholt werden, um Betrug und Marktmanipulation vorzubeugen. Angst und Unsicherheit an den Märkten sind jedoch ein realistisches Szenario, das durch die kommenden Monate stark geprägt werden könnte.
Für weiterführende Informationen lesen Sie die Berichte von Süddeutsche, Tages-Anzeiger und BaFin.