
Der Skilift Mühle in Jachenau, der seit 1966 in Betrieb ist, steht nach dem plötzlichen Tod seines Betreibers Josef Tiefenbrunner im Juni 2024 vor einer ungewissen Zukunft. Tiefenbrunner verstarb im Alter von 62 Jahren und hinterließ nicht nur eine Familie, sondern auch eine lange Tradition des Skibetriebs, die von einem familiären Miteinander geprägt war.
Sein Nachbar Thomas Rauchenberger, der seit 13 Jahren beim Lift tätig ist und der Urgroßneffe eines der ursprünglichen Betreiber, Josef Utzschneider, ist, hat die Verantwortung übernommen. Rauchenberger betont, dass der Betrieb des Lifts nicht auf Gewinnmaximierung, sondern aus Leidenschaft erfolgt. Alle erforderlichen Formalitäten für den weiteren Betrieb sind inzwischen geklärt.
Der Skilift und seine Angebote
Der Skilift Mühle, der sich am Ortsausgang der Jachenau im Ortsteil Mühle befindet, ist ein kleiner Schlepplift mit einer Länge von etwa 450 Metern. Er bietet zwei Abfahrten und eine gemütliche Hütte für die Besucher. Aufgrund der fehlenden künstlichen Beschneiung ist der Lift auf ausreichenden Naturschnee angewiesen. Derzeit fehlen rund 15 cm Schnee, um die Pisten präparieren zu können.
Die Preispolitik des Lifts ist bemerkenswert: Nach 56 Jahren ohne Preiserhöhung wurde erst zu Beginn der Saison 2022/2023 der Preis für eine Tageskarte auf 12 Euro für Erwachsene und 10 Euro für Kinder bis 18 Jahre angehoben. Diese Erhöhung war notwendig geworden, um gestiegene Kosten für Diesel, TÜV, Versicherung und Instandhaltung zu decken, die durch Corona und Schneemangel zu Saisonausfällen führten.
Skisport als Tradition und Leidenschaft
Die Geschichte des Skisports geht weit zurück. Die ältesten Hinweise, wie Höhlenzeichnungen in Norwegen, datieren etwa 4.500 Jahre zurück. Die Ursprünge des Skisports stammen ebenfalls aus Norwegen, wo das Wort „Ski“ für „Scheit, gespaltenes Holz“ steht. Erste Skirennen wurden um 1850 in Christiana (heute Oslo) veranstaltet. Der Schwung des Sports führte insbesondere durch die Grönland-Durchquerung von Fritjof Nansen im Jahr 1888 zu einem Boom in Mitteleuropa.
In Deutschland, der Schweiz und Österreich wurden in den 1890er Jahren die ersten Skiclubs gegründet. Durch den Aufbau moderner Liftanlagen und eine touristische Infrastruktur haben Wintersportorte eine große Bedeutung im wirtschaftlichen Sektor. Dies gilt auch für den Skilift Mühle, der in diesem Kontext eine kleine, aber ebenso wichtige Rolle spielt.
Besucher des Lifts können auf eine familiäre Atmosphäre und die traditionelle Art des Skifahrens zurückgreifen. Der Lift öffnet in der Regel am 25. Dezember jeden Jahres, vorausgesetzt, es liegt genügend Schnee. Während der bayerischen Schulferien und an Wochenenden ist der Lift täglich geöffnet, um den Liebhabern des Wintersports die Möglichkeit zu geben, den Schnee zu genießen.
So bleibt der Skilift Mühle ein Ort der Leidenschaft und Tradition, der trotz aller Herausforderungen weiterhin von Menschen betrieben wird, die den Skisport leben und lieben.