
Die Basler Fasnacht, das größte Karnevalsfest der Schweiz, begann an diesem Montag, dem 10. März 2025, um 4.00 Uhr mit dem feierlichen Aufruf des Zeremonienmeisters. Das diesjährige Motto „Syg wie de wottsch“ (Sei wie Du willst) steht für Inklusivität und individuelle Freiheit, und es zeigt, wie das traditionelle Event sich kontinuierlich modernisiert und an die Werte der Gegenwart anpasst. Die Stadt erwartet über 200.000 Schaulustige, die den bunten Umzügen und festlichen Aktivitäten beiwohnen werden.
Kostümierte Mitglieder der Fasnachtscliquen beeindruckten die Zuschauer mit meterhohen bemalten und beleuchteten Laternen und Kopflaternen. Die Begleitung erfolgt durch Trommeln und Piccoloflöten, die die festliche Atmosphäre untermalen. Die Fasnacht, die traditionell am Montag nach Aschermittwoch beginnt und drei Tage dauert, ist bekannt als „Die drei scheenschte Dääg“.
Ein Festival der Gemeinschaft
Die Fasnacht vereint über 20.000 aktive Teilnehmer unterschiedlicher Altersgruppen, sozialer Herkunft und politischer Überzeugung. Rund 11.000 von ihnen sind in den großen Paraden beteiligt, die sowohl am Montag als auch am Mittwoch stattfinden. Der Dienstag ist speziell für Kinder reserviert, an dem es Konzerte und Laternenausstellungen gibt.
Diese Tradition hat nicht nur kulturelle Bedeutung, sondern fördert auch den sozialen Zusammenhalt und die Toleranz durch gesellschaftliche Kritik, die in den Themen der Laternen, den sogenannten „Sujets“, zum Ausdruck kommt. Die politischen und gesellschaftlichen Ereignisse werden hierbei humorvoll aufs Korn genommen.
Die Teilnehmer organisieren sich in verschiedenen Vereinen, die eine ausgewogene Mischung aus Männern und Frauen aufweisen. Einige Karnevalsvereine setzen spezielle Programme auf, um die nächste Generation einzubeziehen und die Traditionen an zukünftige Generationen weiterzugeben. Vor-Karnevalsveranstaltungen werden organisiert, um das Brauchtum auch über die Fasnachtszeit hinaus zu fördern.
UNESCO-Welterbe
Ein Meilenstein für die Basler Fasnacht war die Aufnahme in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit am 7. Dezember 2017. Diese bedeutende Entscheidung fand im südkoreanischen Jeju statt und ehrte neben 24 anderen Traditionen auch die einzigartige Fasnacht. Die UNESCO würdigte die Fasnacht als ein exemplarisches Beispiel für sozialen Zusammenhalt, Toleranz sowie die Bewahrung des lokalen Dialekts.
Die Fasnacht selbst stellt eine Symbiose aus Musik, Handwerk und mündlichen Ausdrucksformen dar, die es den Menschen ermöglicht, sich kreativ auszudrücken und Gemeinschaft zu erleben. Durch die Unterstützung von Gemeinden und Behörden hat die Tradition auch in den letzten Jahrzehnten eine bemerkenswerte Sicherung erfahren.
Inmitten der festlichen Feierlichkeiten unterstreicht die Event auch die Rolle Basels als Veranstaltungsort des Eurovision Song Contests 2023. Diese Vielseitigkeit und der kulturelle Reichtum der Fasnacht machen sie zu einem unverwechselbaren Teil des schweizerischen Erbes.
Die Basler Fasnacht bleibt nicht nur ein Spektakel, sondern spiegelt auch die Werte der Gesellschaft wider, indem sie eine Plattform für Mitgestaltung, Ausdruck und kritische Reflexion bietet.
Für weitere Informationen über die Bedeutung der Basler Fasnacht und ihre UNESCO-Anerkennung besuchen Sie die Artikel auf Südkurier, UNESCO und UNESCO Schweiz.