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Waffenruhe zwischen Israel und Hamas: Ein Hoffnungsschimmer für Gaza!

Nach 15 Monaten Konflikt haben Israel und Hamas eine sechswöchige Waffenruhe vereinbart, die am 19. Januar beginnt. Geiseln sollen freigelassen und humanitäre Hilfe ermöglicht werden.

Am 15. Januar 2025 meldete Katar einen entscheidenden Fortschritt in den wochenlangen Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas. Dies betrifft eine Waffenruhe, die ab dem 19. Januar 2025 um 12:15 Uhr Ortszeit in Kraft treten soll. Die Gespräche, die unter der Vermittlung von Katar, Ägypten, der Türkei und den USA geführt wurden, markieren ein potenzielles Ende des Konflikts, der mit einem großangelegten Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 begann und bereits über 15 Monate andauert.

Bereits vor 467 Tagen drang die Hamas in Israel ein, was mehr als 1.200 Todesopfer und die Entführung von über 250 Personen zur Folge hatte. Der Konflikt forderte in den darauffolgenden Monaten zahlreiche Opfer auf beiden Seiten. Schätzungen zufolge kamen mehrere Zehntausend Palästinenser, darunter Kämpfer und Zivilisten, ums Leben. Hilfsorganisationen berichten von weiteren Toten aufgrund der verheerenden Folgen des Krieges. Nahezu die gesamte Bevölkerung des Gazastreifens wurde vertrieben. Laut Focus beklagte Israel mehrere Hundert gefallene Soldaten und Sicherheitskräfte.

Details der Waffenruhe

Die Vereinbarung sieht eine sechswöchige Waffenruhe vor, in deren Verlauf humanitäre Hilfe in den Gazastreifen geleistet werden soll. Geplant ist, dass 33 Geiseln von Hamas an Israel übergeben werden. Dies umfasst Frauen, Kinder und Männer über 50. Die ersten drei Geiseln sollen bereits am Sonntag freigelassen werden. Für jede zivile Geisel wird Israel 30 palästinensische Häftlinge freilassen, für jede Soldatin 50. Insgesamt hält Hamas noch 94 Geiseln im Gazastreifen, und während der Waffenruhe soll die Hamas in jeder Woche mindestens drei Geiseln freigeben, berichtete Zeit.

Das Abkommen sieht auch vor, dass Israel schrittweise seine Truppen aus dem Gazastreifen abzieht, wobei unklar ist, aus welchen Gebieten dies konkret geschehen wird. Voraussichtlich wird der Rückzug aus dicht besiedelten Gebieten des Gazastreifens erfolgen. Zudem sollen für die Rückkehr der Vertriebenen der Nezarim-Korridor und andere Nothilfekorridore schrittweise freigegeben werden. Die Öffnung des Grenzübergangs Rafah für humanitäre Hilfe ist ebenfalls ein zentraler Punkt der Vereinbarung, wie DW berichtet.

Zukunftsperspektiven und Herausforderungen

Nach den ersten 42 Tagen der Waffenruhe sind die nächsten Schritte noch unklar. Eine zweite Verhandlungsphase soll am 16. Tag nach Beginn der Waffenruhe beginnen und könnte die Freilassung aller verbleibenden Geiseln, einschließlich gefangener Soldaten, beinhalten. Eine dritte Phase soll die Übergabe von Leichnamen und den Wiederaufbau des Gazastreifens umfassen. Politikwissenschaftler Johannes Thimm bezeichnete die Verhandlungen als „geteilten Erfolg“, während die israelische Regierung noch einige Punkte klären möchte, bevor ein endgültiges Urteil gefällt wird.

Die Nachricht über die Waffenruhe führte in beiden Regionen zu jubelnden Reaktionen. In Gaza kam es zu Feiern, während in Tel Aviv Hoffnungen auf Frieden geäußert wurden. Trotz dieser positiven Entwicklungen gab es nach der Ankündigung der Waffenruhe weiterhin Angriffe, und über 70 Palästinenser kamen seitdem ums Leben.

Die Vereinbarung, die als Rückkehr zu diplomatischen Lösungen interpretiert werden kann, unterstreicht die Komplexität des Konflikts und die unterschiedlichen Interessen auf beiden Seiten. Ein weiterer Aspekt ist die politische Dimension, in der sowohl Joe Biden als auch Donald Trump den Erfolg der Einigung für sich reklamieren. Während Biden von den härtesten Verhandlungen sprach, drohte Trump der Hamas, dass es Konsequenzen geben würde, sollten die Geiseln nicht bis zu seinem Amtsantritt zurück sein.

Referenz 1
www.focus.de
Referenz 2
www.zeit.de
Referenz 3
www.dw.com
Quellen gesamt
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