IstanbulPolizeiRegierungTürkei

Einsturz eines Mietshauses in Konya: Zwei Tote und mehrere Verletzte!

In Konya, Türkei, stürzte ein vierstöckiges Wohnhaus ein, während ein junges Ehepaar ums Leben kam. Ermittlungen zur Ursache laufen, mehr als 160 Gebäude stehen zur Abriss an. Fragen zur Sicherheit bleiben.

In der türkischen Provinz Konya kam es am Freitagabend zu einem tragischen Vorfall: Ein vierstöckiges Wohngebäude stürzte ein und forderte zwei Todesopfer, ein junges Ehepaar. Neben den Toten wurden zudem drei Personen verletzt. Der Innenminister Ali Yerlikaya bestätigte die dramatischen Ereignisse, die unbequeme Fragen zur Sicherheitslage von Gebäuden in der Türkei aufwerfen.

Im Zusammenhang mit dem Einsturz hat die Polizei bereits vier Personen, einschließlich der Eigentümer des Hauses, festgenommen. Die genaue Ursache des Einsturzes bleibt bislang unklar; es wurden umfassende Ermittlungen eingeleitet. Die Rettungsarbeiten in den Trümmern sind inzwischen abgeschlossen, jedoch bleibt die Sorge um die Gebäudesicherheit bestehen.

Erdbeben und ihre verheerenden Folgen

Diese Tragödie in Konya reiht sich in eine Reihe verheerender Ereignisse ein, die durch die Erdbeben im Februar 2023 ausgelöst wurden. Laut Berichten von Zeit sind in der Türkei über 164.000 Gebäude entweder zerstört oder stark beschädigt worden, was die türkische Regierung dazu veranlasst, den Abriss von Zehntausenden weiterer Gebäude im Erdbebengebiet anzukündigen. Minister für Stadtplanung, Murat Kurum, erklärte, dass bereits mit dem Wiederaufbau begonnen wurde.

Die Schwere der Lage spiegelt sich auch in den Festnahmen von 160 Verdächtigen wider, die wegen Baumängeln und Pfusch am Bau beschuldigt werden. Präsident Recep Tayyip Erdoğan kündigte an, dass der Wiederaufbau der betroffenen Regionen innerhalb eines Jahres abgeschlossen sein solle. Experten warnen jedoch davor, an den bisherigen Standorten zu bauen, da die Erdbebengefahr weiterhin hoch bleibt.

Die Sicherheit von Gebäuden in der Türkei

Betrachtet man die Baumängel, die zu der hohen Opferzahl von über 50.000 Toten aufgrund der Erdbeben führten, ist es offensichtlich, dass die bestehenden Baunormen einer genauen Überprüfung bedürfen. Die Erdbebenbauordnung in der Türkei, die seit 1940 existiert und in mehreren Überarbeitungen zuletzt 2018 aktualisiert wurde, soll diese Mängel addressieren. Diese Vorschriften basieren größtenteils auf italienischen Standards und wurden in den letzten Jahrzehnten mehrmals angepasst, um den geologischen Gegebenheiten gerecht zu werden.

Besonders in städtischen Zentren wie Istanbul, welches auf einer tektonischen Platte liegt, ist der Druck, Erdbebenfolgen zu minimieren und wirtschaftliche Schäden zu vermeiden, enorm. Experten schätzen potenzielle Verluste durch Erdbeben in dieser Region auf bis zu 50 Milliarden USD. Um diesem Risiko zu begegnen, wurde das ISMEP-Projekt ins Leben gerufen, welches auf die Risikominderung und Notfallvorbereitung zielt.

Käufer und Eigentümer in Istanbul fragen zunehmend nach den aktuellen Erdbebenvorschriften, da neue Baunormen teilweise auf japanischen Erfahrungen basieren. Zudem sind Hausbesitzer verpflichtet, eine DASK-Versicherung abzuschließen, die Erdbebenschäden abdeckt.

Die Tragödie in Konya und die fortdauernden Diskussionen über die Sicherheitsstandards von Gebäuden in der Türkei verdeutlichen die Dringlichkeit, effektive Maßnahmen zur Verbesserung der Bauqualität und der Sicherheitsvorkehrungen zu ergreifen. In Anbetracht der jüngsten Ereignisse und der Erfahrungen der Vergangenheit bleibt abzuwarten, welche Schritte die Regierung und die zuständigen Behörden unternehmen werden, um das Vertrauen der Bevölkerung in die Sicherheit ihrer Wohnungen zurückzugewinnen.

Referenz 1
bnn.de
Referenz 2
www.zeit.de
Referenz 3
www.turkeyhomes.com
Quellen gesamt
Web: 15Social: 31Foren: 77