Baden-WürttembergBayernBerlinBildungGesellschaftMecklenburg-VorpommernNeubrandenburgOldenburgSchwerinStatistiken

Schulen in Not: 3000 Lehrer gegen Gewalt und Krisen geschult!

In Mecklenburg-Vorpommern zeigen alarmierende Gewaltvorfälle an Schulen einen besorgniserregenden Anstieg. Über 3000 Lehrkräfte wurden geschult, um effektiver mit Notfällen umzugehen und Deeskalationstechniken zu erlernen.

In den letzten Monaten hat die Gewalt an Schulen in Mecklenburg-Vorpommern beunruhigende Ausmaße angenommen. Im Januar 2025 wurden mehrere Vorfälle gemeldet, bei denen Schüler sowohl physisch als auch psychisch angegriffen wurden. So musste beispielsweise ein 12-Jähriger in Schwerin nach einem Übergriff eines Mitschülers notärztlich behandelt werden; bei dem Vorfall wurde sein Nasenbein mehrfach gebrochen. Auch in Neubrandenburg wurde ein 13-Jähriger von drei Jungen mit einem spitzen Gegenstand bedroht. Zudem wurde eine 16-Jährige in der Vier-Tore-Stadt verfolgte und verletzt, als sie auf dem Heimweg von der Schule war. Der Alarm über solche Vorfälle ist laut einer Umfrage des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) mehr als gerechtfertigt: 60 Prozent der Befragten gaben an, dass körperliche und psychische Gewalt an Schulen in den letzten fünf Jahren zugenommen hat, während lediglich 4 Prozent einen Rückgang beobachteten.

Das Bildungsministerium von Mecklenburg-Vorpommern hat die Zunahme der Gewaltvorfälle an Schulen offiziell anerkannt. Vor allem die Bewältigung von Notfallsituationen, wie etwa Bombendrohungen oder Amokläufen, stellt eine erhebliche Herausforderung für Lehrkräfte dar. Um dafür gewappnet zu sein, haben seit dem Schuljahr 2022/2023 über 3000 Lehrerinnen und Lehrer bereits an Fortbildungen zum Umgang mit Notfällen teilgenommen. Diese Schulungen umfassen konkrete Handlungsschritte, die auf realen Fallbeispielen basieren, und werden vom Zentralen Fachbereich für Diagnostik und Schulpsychologie (ZDS) angeboten. Bildungsministerin Simone Oldenburg unterstreicht die Notwendigkeit, dass das Schulpersonal in Krisensituationen handlungssicher agieren kann.

Schulungsmaßnahmen und Präventionsstrategien

Zusätzlich zu den bereits erwähnten Fortbildungsmaßnahmen haben Schulen die Möglichkeit, jederzeit ihren Bedarf an weiterer Fortbildung anzumelden. Der ZDS arbeitet kontinuierlich daran, die Abläufe und Kommunikationswege bei Notfällen zu optimieren. Gleichzeitig werden Lehrkräfte geschult, potenzielle Gefahrenquellen frühzeitig zu erkennen und deeskalierend zu handeln. Solche Fortbildungen sind essenziell, denn die Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft, und damit auch an Schulen, hat laut dem VBE stark zugenommen. Konflikte scheinen schneller zu eskalieren und werden aggressiver ausgetragen. Beleidigungen und tätliche Angriffe gegen Lehrkräfte sind längst keine Einzelfälle mehr.

Eine Umfrage, die im Jahr 2016 von VBE und Landesverbänden in Auftrag gegeben wurde, zeigt alarmierende Zahlen: An der Hälfte der Schulen gab es in den vergangenen fünf Jahren Fälle psychischer Gewalt, und 45.000 Lehrkräfte waren körperlichen Angriffen ausgesetzt. Um dem entgegenzuwirken, fordert der VBE eine umfängliche Dokumentation von Vorfällen sowie die öffentliche Führung von Statistiken über Gewalthandlungen in Schulen. Außerdem sollen Lehrkräfte vollumfängliche Unterstützung von den zuständigen Dienstherren erhalten und klare Strukturen für den Umgang nach Übergriffen entwickelt werden.

Politische und gesellschaftliche Verantwortung

Die Zunahme von Gewalt an Schulen hat nicht nur das Bildungsministerium, sondern auch die gesamte Gesellschaft in den Blickpunkt gerückt. Es ist von wesentlicher Bedeutung, dass Gewalt nicht als Tabuthema betrachtet wird. Unterstützungsangebote, wie sie in anderen Bundesländern bestehen, sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Beispielsweise gibt es in Baden-Württemberg eine interministerielle „Netzwerkinitiative gegen Gewalt an Schulen“, die seit 2003 besteht und auf verschiedenen Präventionsstrategien basiert. Ähnliche Initiativen, die auf den Schutz von Kindern und die Stärkung ihrer Kompetenzen abzielen, finden sich auch in Bayern und rund um Berlin.

Die Entwicklung einer klaren Struktur für Gewaltprävention und der Unterstützung für Lehrkräfte ist von existenzieller Bedeutung. Die Gesellschaft muss sich aktiv an der Bekämpfung von Gewalt und Mobbing in Schulen beteiligen, um eine sichere Lernumgebung für alle Schüler zu schaffen. Das Bildungsministerium, der VBE und die Schulen sind gefragt, aber auch Eltern und Schüler müssen Verantwortung übernehmen.

Diese aktuellen Herausforderungen und Maßnahmen in Mecklenburg-Vorpommern sind Teil eines größeren gesellschaftlichen Kontextes. Die Bedürfnisse nach Sicherheit und der Schutz vor gewalttätigen Übergriffen an Schulen müssen dringend adressiert werden, um das bereits gefährdete Schulklima zu stabilisieren.

Für weitere Informationen zu Schulungsveranstaltungen und Unterstützungsangeboten können sich interessierte Schulen an die zentrale Leitstelle des ZDS wenden. [Nordkurier] berichtet weiter über die steigende Gewaltbereitschaft an Schulen und die notwendigen Maßnahmen zur Prävention. Der [VBE] hat ebenfalls umfangreiche Informationen und Forderungen zu Gewalt gegen Lehrkräfte veröffentlicht, die unter anderem die Unterstützung der Lehrkräfte nach Übergriffen thematisieren. Zudem bietet der [Bildungsserver] einen Überblick über gewaltpräventive Angebote in anderen Bundesländern, die als Beispiel für mögliche Maßnahmen in Mecklenburg-Vorpommern dienen können.

Referenz 1
www.nordkurier.de
Referenz 2
www.vbe.de
Referenz 3
www.bildungsserver.de
Quellen gesamt
Web: 16Social: 158Foren: 70