
Der Gemeinderat von Ruppertshofen hat in seiner jüngsten Sitzung am Donnerstagabend einstimmig entschieden, die örtliche Kläranlage an die Kläranlage Horn anzuschließen. Dieser bedeutende Schritt wurde durch ein Strukturgutachten unterstützt, das die künftige Abwasserbeseitigung in der Region analysiert hat. Expertenschätzungen von Matthias Strobel zufolge wird der Anschluss voraussichtlich in fünf bis sechs Jahren realisiert sein.
Die Entscheidung ist sowohl eine technische als auch eine finanzielle. Die Kläranlage in Ruppertshofen ist nicht nur zu klein, sondern auch ineffizient, was zu jährlichen Einsparungen von etwa 50.000 Euro bei den Betriebskosten im Vergleich zum aktuellen Zustand führen soll. Die gesamten Investitionskosten für den Anschluss betragen 19.450.000 Euro. Davon werden 17.340.000 Euro durch Fördermittel des Landes Baden-Württemberg finanziert, was die finanzielle Belastung für die Kommune erheblich reduziert und gleichzeitig einen nachhaltigen Ansatz in der Abwasserbehandlung unterstützt. Remszeitung berichtet, dass die Kläranlage nur bis 2028 betrieben wird, bevor eine schrittweise Stilllegung der Kläranlagen in Ruppertshofen sowie in den umliegenden Orten Birkenlohe und Hönig erfolgt.
Finanzielle Auswirkungen und Bedenken der Bürger
Bürgermeister Peter Kühnl betonte die Wichtigkeit dieser Entscheidung und die finanziellen Auswirkungen auf den Haushalt der Gemeinde. Bei der Umsetzung sind Investitionen über einen Zeitraum von 10 bis 12 Jahren zu erwarten. Während die Politiker die Notwendigkeit eines Anschlusses an die Kläranlage Horn erkennen, äußerten einige Bürger Bedenken bezüglich der hohen Kosten und der finanziellen Belastung.
Die vorhandenen Kläranlagen weisen Sanierungskosten von über 17 Millionen Euro auf, wodurch klar wird, dass der geplante Anschluss sowohl ökonomisch als auch ökologisch die sinnvollere Lösung darstellt. Ingenieure haben bestätigt, dass die Kostenschätzungen realistisch sind, einschließlich der Berücksichtigung der zukünftigen Wartungskosten. Gmünder Tagespost berichtet darüber hinaus, dass die Verwaltung beauftragt wurde, den Verband in Horn zu kontaktieren und die nächsten Schritte auszuarbeiten.
Haushaltsplan 2025 im Fokus
Zusätzlich zu den Investitionsmaßnahmen diskutierte der Gemeinderat auch den Haushaltsplan für 2025. Die Haushaltssatzung wurde einstimmig beschlossen, wobei der Höchstbetrag der Kassenkredite auf eine Million Euro festgesetzt wurde. Der Gesamtbetrag der Erträge für das Jahr 2025 wird bei 5.740.000 Euro liegen, während die Aufwendungen mit 6.335.000 Euro veranschlagt sind. Dies führt zu einem Haushaltsminus von 590.000 Euro, trotz eines Anstiegs der Erträge von rund 270.000 Euro im Vergleich zu 2024.
Die Einwohnerzahl von Ruppertshofen liegt derzeit bei 1972, mit einer demografischen Entwicklung von 15 Todesfällen und 18 Geburten im Jahr 2024. Dies stellt eine Veränderung im Vergleich zu 1974 Einwohnern im Jahr 2023 dar. Die älteste Bewohnerin der Gemeinde wird im Jahr 2025 ihren 95. Geburtstag feiern.
Die Förderung durch das Land für die Abwasserbehandlung ist Teil einer breiteren Strategie zur Verbesserung der Wasserwirtschaft in Baden-Württemberg. Laut dem Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg zielt die Förderrichtlinie Wasserwirtschaft 2024 darauf ab, nachhaltige und wirtschaftlich tragfähige Lösungen für wasserwirtschaftliche Vorhaben von öffentlichem Interesse zu unterstützen.