Rems-Murr-KreisWaiblingen

Rezession bedroht Rems-Murr: M+E-Industrie schaut pessimistisch in die Zukunft

Die M+E-Industrie im Rems-Murr-Kreis steht vor ernsthaften Herausforderungen: Pessimistische Prognosen für 2025, Kurzarbeit als Alltag und eine drohende Deindustrialisierung prägen die Lage.

Die Metall- und Elektroindustrie im Rems-Murr-Kreis sieht sich mit gravierenden Herausforderungen konfrontiert. Laut einer Pressekonferenz, die am 30. Januar 2024 in Waiblingen stattfand, äußerte Dr. Michael Prochaska, Vorsitzender der Bezirksgruppe des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, pessimistische Prognosen für das kommende Jahr. Die Branche steht vor dem dritten Rezessionsjahr in Folge – eine Situation, die in der Nachkriegszeit beispiellos ist, wie ZVW berichtet.

Aktuelle Umfragen unter Mitgliedsbetrieben zeigen alarmierende Trends: Die Auftragszahlen sinken ebenso wie die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Dies wird mit den hohen Arbeitskosten, steigenden Energiepreisen und ansteigender Bürokratie begründet. Die Automobilzulieferer, die in der Region eine zentrale Rolle spielen, sind besonders betroffen. Nahezu die Hälfte dieser Betriebe befindet sich bereits in Kurzarbeit, was die prekäre Lage unterstreicht. Auch bei Stihl, einem der Top-Unternehmen, werden Stellen abgebaut und notwendige Anpassungen der Unternehmensstruktur vorgenommen, wie die Stuttgarter Zeitung berichtet.

Herausforderungen der Branche

Angesichts der strukturellen Probleme und unklaren Transformationsstrategien sehen viele Unternehmen, insbesondere in der Automobilindustrie, ihre Zukunft als unsicher. Der Wandel zur Elektromobilität stellt hohe Investitionsanforderungen, während politische Unsicherheiten den Umstellungsprozess weiter verkomplizieren. Dr. Prochaska warnte eindringlich vor einer potenziellen Deindustrialisierung, insbesondere angesichts des zunehmenden Drucks durch Wettbewerber aus den USA und China.

In einer Umfrage erwarten 45,5 % der Unternehmen eine negative Geschäftsentwicklung für 2025. Zudem berichten 51,5 % von einem schlechten Auftragsbestand. In dieser angespannten Lage wird Kurzarbeit als kurzfristige Lösung genutzt, jedoch wird sie als nicht nachhaltig erachtet – ein Umstand, der die Branche insgesamt noch weiter in eine Abwärtsspirale führen könnte.

Zukunftsausblick und Forderungen

Angesichts dieser beunruhigenden Trends fordern Arbeitgeber verstärkte Maßnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen. Insbesondere ein Bürokratieabbau sowie Reformen der Sozialsysteme stehen im Raum. Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf soll verbessert werden. Der hohe Energiepreis, der die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands erheblich einschränkt, wird in diesem Zusammenhang immer häufiger als zentrales Problem angesehen.

Die Gesamtmetall veröffentlicht regelmäßig Daten zur Lage der Branche, die diese negativen Tendenzen untermauern.

Insgesamt bleibt die Situation der Metall- und Elektroindustrie im Rems-Murr-Kreis angespannt. Unternehmen und Arbeitnehmer stehen vor einer ungewissen Zukunft, während der Aufschwung in der Branche noch auf sich warten lässt.

Referenz 1
www.zvw.de
Referenz 2
www.stuttgarter-zeitung.de
Referenz 3
www.gesamtmetall.de
Quellen gesamt
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