
Das Alte Rathaus in Waiblingen, ein denkmalgeschütztes Gebäude und symbolträchtiger Bestandteil der Stadtgeschichte, steht vor einer ungewissen Zukunft. Trotz seines historischen Wertes hat das Gebäude mittlerweile jahrelang leer gestanden, was zu einem bedenklichen Verfall des baulichen Zustands geführt hat. Wie ZVW berichtet, hat die Stadt Waiblingen verschiedene Nutzungskonzepte ins Spiel gebracht. Dazu zählen unter anderem die Umwandlung in ein Restaurant oder eine Kunstgalerie sowie die Wiederbelebung als Ratssaal.
Trotz der vielversprechenden Ideen hat sich die Stadt entschieden, vorerst von einer umfangreichen Renovierung und der geforderten millionenschweren Investition Abstand zu nehmen. Dies hat jedoch auch Konsequenzen: Um drohenden Schäden an der historischen Fassade zu begegnen, sieht die Stadt sich nun gezwungen, finanzielle Mittel in die Hand zu nehmen.
Rechtliche Rahmenbedingungen und Genehmigungsverfahren
Eine Sanierung bzw. Renovierung von denkmalgeschützten Fassaden unterliegt strengen Vorgaben, wie Hausjournal erklärt. Jede Veränderung, sei es die Neubemalung oder das Anbringen von technischen Anlagen, bedarf einer Genehmigung der Denkmalschutzbehörde. Diese Prozessføre umfasst die frühzeitige Abstimmung mit den zuständigen Stellen, die Beauftragung von Gutachtern und die Entwicklung eines konkreten Sanierungsplans.
Besonders aufwendig sind Maßnahmen, die das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes beeinflussen. Dazu gehören der Fenstertausch und Anpassungen an der Tragstruktur. All das fordert nicht nur kreativen Input von Architekten, sondern auch finanzielle Ressourcen.
- Genehmigungspflichtige Maßnahmen umfassen:
- Neubemalung und Verputzen
- Einbau neuer Fenster und Türen
- Änderungen an Balkon- und Treppenverkleidungen
- Umbauten, die das äußere Erscheinungsbild betreffen
Für Eigentümer denkmalgeschützter Gebäude besteht die Option, Fördermittel in Anspruch zu nehmen. Diese Unterstützung ist in den letzten Jahren ausgeweitet worden, um den Erhalt des kulturellen Erbes zu fördern. Ab dem 1. Januar 2025 treten neue Programme in Kraft, die im Rahmen wie Business Leaders angekündigt werden.
Fördermöglichkeiten ab 2025
Die neuen Förderprogramme umfassen unter anderem Zuschüsse für die energetische Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden und bieten Eigentümern verschiedene finanzielle Entlastungsmöglichkeiten. Zu den prominentesten Programmen zählen die KfW-Förderprogramme, die energetische Sanierungen unterstützen, sowie der Zuschuss „Jung kauft Alt“, der speziell für sanierungsbedürftige Objekte ausgelegt ist.
Die Förderbedingungen sind attraktiv. So können Eigentümer bis zu 24.000 Euro Unterstützung für energiefreundliche Maßnahmen beantragen, kombiniert mit Steuervergünstigungen und weiteren finanziellen Hilfen. Diese Möglichkeiten könnte auch für das Alte Rathaus in Waiblingen von Bedeutung sein, sofern die Stadt sich entschließt, den Weg der Instandsetzung einzuschlagen.
In Anbetracht dieser Rahmenbedingungen und der drängenden Notwendigkeit zur Sanierung, wird sich zeigen, ob Waiblingen die Chance ergreift, ihr historisches Erbe zu bewahren und in eine zukunftsträchtige, gesellschaftlich wertvolle Nutzung zu bringen.