
Der Vorsitzende der Ravensburger Rutenfestkommission (RFK), Dieter Graf, hat kürzlich seinen Unmut über die steigenden Kosten des traditionsreichen Rutenfests geäußert. In einer Situation, die sowohl finanzielle als auch organisatorische Herausforderungen mit sich bringt, betont Graf die Schwierigkeiten, vor denen die RFK steht. Diese organisiert das Fest im Auftrag der Stadt Ravensburg und kämpft mit einem Defizit, das sich im Jahr 2024 auf etwa 170.000 Euro belaufen könnte. Trotz pauschalisierter Zuschüsse der Stadt zur Unterstützung von Absperrungen und Reinigungsdiensten sieht sich die RFK mit steigendem Druck konfrontiert.
Eine zentrale Ursache für die finanziellen Engpässe ist das erweiterte Sicherheitskonzept. Die Kosten hierfür steigen von geschätzten 80.000 Euro auf rund 100.000 Euro, was bedeutet, dass 100 Security-Mitarbeiter zum Frohen Auftakt benötigt werden. Zudem generieren die RFK-Stände beim Frohen Auftakt ein erwartetes Minus von 20.000 Euro, während anliegende Gastronomen von den Besuchern profitieren. Der Rückgang an Spenden von Privatpersonen hat die Situation weiter verschärft.
Herausforderungen und Lösungen
Trotz dieser Herausforderungen hält die RFK an allen Veranstaltungen fest, auch wenn städtische Veranstaltungen wie der Rutenlauf und der Schülermarkt gestrichen wurden. Das Festabzeichen, das in den letzten Jahren 8 Euro kostete, wird 2025 auf 9 Euro erhöht, um die Festfinanzierung zu unterstützen. Zudem gibt es positive Neuigkeiten: 2025 findet wieder das traditionelle Altenschießen statt, und Anmeldungen sind bald möglich.
Die Unsicherheit bleibt jedoch. Eine Schule hat bereits Eltern über eine mögliche Absage der Veranstaltung „Tanzen-Spielen-Musizieren“ informiert, was die Pläne der RFK weiter kompliziert. Sie stehen vor der Frage, wie sie die Finanzierung des Heimatfestes mit den immer weiter steigenden Ausgaben in Einklang bringen können.
Ehrenamtliches Engagement in Ravensburg
Ein wesentlicher Aspekt des Rutenfests und anderer Veranstaltungen ist das ehrenamtliche Engagement. In Ravensburg trägt die Freiwilligenagentur dazu bei, ein gutes Miteinander in der Stadtgesellschaft zu fördern. Sie bietet nicht nur Beratung, sondern auch eine Onlinebörse, die seit über 20 Jahren zahlreichen Bürgern hilft, ein passendes Engagement zu finden. Das Angebot umfasst vielfältige Bereiche, von sportlichen und kulturellen Veranstaltungen bis hin zu sozialen Diensten und Umweltprojekten.
Die Freiwilligenagentur ist eng mit rund 80 Partnerorganisationen vernetzt und unterstützt sowohl interessierte Bürger als auch Organisationen auf der Suche nach Freiwilligen. Die Plattform „WAS TUN?!“ ermöglicht eine gezielte Suche nach aktuellen Engagements in Ravensburg.
Sicherheitskonzepte für Veranstaltungen
Zusätzlich sind umfassende Sicherheitskonzepte für die Durchführung von Großveranstaltungen unentbehrlich. Laut eventmind.de sind durchdachte Sicherheitskonzepte für die Sicherheit von allen Beteiligten notwendig. Diese umfassen sowohl organisatorische Strukturen als auch personelle Ressourcen, die in Ravensburg, besonders beim Rutenfest, immer relevanter werden.
Die anhaltenden finanziellen Herausforderungen und die Notwendigkeit, Sicherheitsmaßnahmen zu erhöhen, werfen einen Schatten auf die Zukunft des Rutenfests. Dennoch bleibt die Hoffnung bestehen, durch gemeinsames Engagement und kreative Lösungen die Tradition der Veranstaltung in Ravensburg aufrechtzuerhalten.