
Im beliebten Skiort Fiss in Tirol sorgt ein virales Video von einer Après-Ski-Party für heftige Diskussionen und Besorgnis. Die bemerkenswerten Szenen zeigen feiernde Menschen, die auf einem Holzbalkon springen, während dieser sichtbar wackelt und die Balken sich durchbiegen. Mit über 23 Millionen Aufrufen auf TikTok hat das Video die Aufmerksamkeit auf die potenziellen Gefahren solcher Feiern gelenkt. Bürgermeister Simon Schwendiger äußerte sich dazu besorgt: „Das Ganze schaut erschreckend aus“. Diese Äußerungen folgen dem Verbot des Balkonbereichs für die Gäste, während ein Statiker die Stabilität des Bereiches überprüft.
Alfred Geiger, Geschäftsführer der Hexenalm, erklärte, dass die Situation durch die „bewusste Aktion“ der Gäste verschärft werde. Laut Geiger sind die Risiken bekannt und es wurden bereits Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Dazu gehören gesperrte Bereiche sowie die Präsenz von DJs und Sicherheitskräften, um die Feiernden im Auge zu behalten. Fiss liegt eine Stunde von Ischgl und Sölden sowie mehr als eine Stunde von Innsbruck entfernt und ist bei Wintersportlern aufgrund seiner Attraktivität beliebt.
Maßnahmen gegen Partyexzesse
Die Diskussion um die Sicherheit und Ordnung auf Après-Ski-Events ist nicht auf Fiss beschränkt. Auch in der Gemeinde Sölden sind ähnliche Probleme präsent. Hier plant die Gemeinde Maßnahmen gegen die Lärmbelästigung und Partyexzesse, die in den letzten Wintersaisons zugenommen haben. Eine Einführung von Alkoholverboten auf bestimmten öffentlichen Plätzen sowie die Einrichtung speziell gekennzeichneter Raucherplätze stehen an der Tagesordnung. Bürgermeister Ernst Schöpf zeigt sich optimistisch über die Wirkung dieser Maßnahmen, die nach Gesprächen mit Bürgermeistern, Vermietern und Tourismusvertretern erarbeitet wurden.
In Sölden gibt es zudem Überlegungen zu verstärkten Kontrollen der Lärmverordnung und zur aktiven Überwachung durch die Polizei während der Skisaison. Ein weiteres angestrebtes Ziel ist die Wiedereinführung eines Ordnerdienstes in den Après-Ski-Lokalen, um weitere Missstände zu vermeiden. Erste Maßnahmen, wie die Einführung einer Sperrstunde um 18 Uhr für Hütten im Skigebiet, haben bereits positive Effekte gezeigt.
Tragische Vorfälle als Weckruf
Der Druck auf die Gemeinden, das Nachtleben in den Griff zu bekommen, könnte durch tragische Vorfälle in der Vergangenheit weiter zunehmen. In der Region Zillertal kam es nach Après-Ski-Feiern bereits zu fatale Stürze, die als Weckruf angesehen werden. In diesem Kontext sind die geplanten Maßnahmen von großer Bedeutung, um sowohl den Urlaubern als auch den Anwohnern ein sicheres Umfeld zu garantieren.
Eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den zuständigen Behörden und der Tourismusbranche ist unerlässlich, um die wachsende Problematik anzugehen und eine Balance zwischen Spaß und Sicherheit zu gewährleisten. Die kommenden Skisaison verspricht Herausforderungen für die Verwaltung der beliebten Urlaubsregion, wobei die ergriffenen Schritte sowohl von den Anwohnern als auch den Gästen gut beobachtet werden dürften.