
In einem besorgniserregenden Vorfall während des AfD-Parteitags in Riesa wurde ein Polizist dabei gefilmt, wie er seinen Hund auf einen Aktivisten hetzt. Dieses Bild sorgt nicht nur für Empörung unter den Demonstranten, sondern auch für scharfe Kritik von Hundetrainer Martin Rütter. Er bezeichnet das Verhalten als „Tiermissbrauch in höchster Form“ und äußert seine tiefste Betroffenheit über die Situation.
Rütter, als Deutschlands bekanntester Hundetrainer, hat in einem Instagram-Post, der den Vorfall thematisiert, seine Fassungslosigkeit über den Umgang mit Polizeihunden zum Ausdruck gebracht. Laut Tag24 ist dabei auch der Hund offenbar überfordert und nicht ausreichend ausgebildet. Rütter erklärt, dass der Hund nicht zwischen „Freund“ und „Feind“ unterscheiden könne, was in solchen Situationen besonders problematisch sei.
Kritik an der Polizeiarbeit
Im Video ist zudem zu sehen, dass ein zweiter Hund in Problem geraten ist und in den Ärmel eines Polizisten beißt, was eine weitere alarmierende Schilderung für Rütter darstellt. Er kritisiert nicht nur den Polizisten, sondern auch die Polizeihundestaffel insgesamt: „0,0 in der Lage, einen Hund zu händeln“, stellt er fest und hebt hervor, dass die Hunde und Polizisten in der angespannten Lage gestresst sind.
Die Polizei selbst hat auf den Vorfall reagiert. Polizeisprecher Thomas Geithner bestätigte, dass bereits eine Anzeige vorliegt und ein Strafverfahren eingeleitet wird. Diese Maßnahmen dienen der Klärung der Umstände des Einsatzes beim AfD-Parteitag. Es scheint ein allgemeiner Konsens darüber zu bestehen, dass der Einsatz von Hunden in solch hitzigen Momenten sehr vorsichtig und verantwortungsvoll gehandhabt werden muss.
Die Ausbildung von Polizeihundeführern
Die Rolle eines Hundeführers in der Polizei ist herausfordernd und erfordert sowohl Engagement als auch eine enge Verbindung zu den Tieren. Nach erfolgreicher Teilnahme einer allgemeinen Polizeiausbildung können sich Beamte für eine Hundeführer-Position bewerben. Dabei spielt ein internes Auswahlverfahren eine entscheidende Rolle, in dem die Eignung im Umgang mit den Hunden geprüft wird (Polizist werden).
Die Vorfälle in Riesa werfen daher nicht nur Fragen zum konkreten Einsatz dieser Tiere auf, sondern auch zur Ausbildung und Auswahl der Hundeführer. Verantwortungsvolles Handeln und eine gute Ausbildung sind unerlässlich, um die Integration von Polizeihunden im Dienst effektiv und vor allem tiergerecht zu gestalten.
In Riesa versammelten sich am Wochenende über 10.000 Menschen, um gegen den AfD-Parteitag zu protestieren. Die unglücklichen Szenen zwischen Mensch und Tier bei dieser Demonstration schockieren die Öffentlichkeit und machen deutlich, dass sowohl die Sicherheit der Menschen als auch die der Tiere in solchen Situationen höchste Priorität haben sollte.