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Oscar-Regisseur Hamdan Ballal im Westjordanland von Siedlern angegriffen!

Im Westjordanland wurde Hamdan Ballal, Ko-Regisseur des Oscar-prämierten Dokumentarfilms „No Other Land“, von jüdischen Siedlern angegriffen und anschließend von israelischen Soldaten festgenommen. Der Vorfall wirft Fragen zu Gewalt und den Auswirkungen der Siedlungspolitik auf.

Hamdan Ballal, einer der Ko-Regisseure des Oscar-prämierten Dokumentarfilms No Other Land, wurde am 24. März 2025 im Westjordanland von jüdischen Siedlern angegriffen. Augenzeugen berichten, dass israelische Soldaten ihn nach dem Vorfall aus einem Krankenwagen holten und festnahmen. Der Angriff ereignete sich im Dorf Susya, wo Dutzende Siedler Steine auf die Bewohner, deren Häuser und Autos warfen. Insgesamt wurden vier Palästinenser verletzt, darunter auch Ballal, der am Kopf getroffen wurde.

Über seinen Zustand und Aufenthaltsort war zunächst nichts bekannt. Die israelische Polizei bestätigte, dass drei Personen festgenommen wurden, darunter Ballal. Das israelische Militär reagierte vorerst nicht auf die Berichte über den Übergriff. Yuval Abraham, ein weiterer Regisseur des Films, äußerte sich auf der Plattform «X» zu dem Vorfall. No Other Land thematisiert den gewaltfreien Widerstand der Palästinenser in Susya und der umliegenden Region Masafer Yatta und gewann in diesem Jahr den Oscar für den besten Dokumentarfilm.

Der Kontext des Films und der Siedlungspolitik

Der Film wurde bei der Berlinale 2024 mit dem Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet. Während der Preisverleihung wurden einseitige Vorwürfe gegen Israel geäußert, ohne den Terrorangriff der Hamas zu erwähnen. Abraham bezeichnete die Situation als «Apartheid», was im Saal Applaus auslöste. Das Festival distanzierte sich nachträglich von diesen Aussagen, nicht jedoch vom ausgezeichneten Film. Das Filmkollektiv, zu dem neben Ballal auch Basel Adra, Yuval Abraham und Rachel Szor gehören, dokumentiert in No Other Land die gravierenden Auswirkungen der israelischen Siedlungspolitik im Westjordanland.

Basel Adra lebt in Masafer Yatta und begann im Jahr 2019, das Vorgehen der israelischen Militärverwaltung zu filmen. Der Film zeigt die Folgen einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofs in Jerusalem aus dem Jahr 2022, die ein Gebiet von etwa 3.000 Hektar für militärische Übungen erklärte und damit die Vertreibung der einheimischen Bevölkerung vorantrieb. Die Dokumentation veranschaulicht die Zerstörung von Dörfern und Häusern durch israelische Soldaten, das Abreißen von Gebäude und die Einrichtung von Notunterkünften für vertriebene Familien in Höhlen.

Siedlungspolitik und gewaltsame Konflikte

Die Siedlungen im Westjordanland sind ein umstrittenes Thema im israelisch-palästinensischen Konflikt. Offiziell hat Israel kontrollierte Gebiete seit der Eroberung im Sechstagekrieg 1967, wobei Ost-Jerusalem im Jahr 1980 völkerrechtswidrig annektiert wurde. Im Westjordanland leben derzeit rund 500.000 jüdische Siedler. Der Ausbau dieser Siedlungen wird als Versuch interpretiert, Fakten zu schaffen, um eine Zwei-Staaten-Lösung zu verhindern.

Internationale Stimmen fordern ein Ende des Siedlungsbaus, während Berichte über eskalierende Gewalt im Westjordanland zunehmen. Die Situation hat sich seit dem 7. Oktober 2023 weiter verschärft, sowohl durch Übergriffe von Siedlern als auch durch israelische Truppen. Palästinenser berichten von Schikanen und einer restriktiven Sicherheitslage, die Fahrten durch die besetzten Gebiete stark erschwert.

Die Kontroversen rund um No Other Land und die Siedlungspolitik spiegeln die komplexen und oft gewaltsamen Auseinandersetzungen wider, die die Region prägen. Der Film bietet durch die Perspektiven der palästinensischen Zivilbevölkerung einen tiefen Einblick in die realen Auswirkungen des Konflikts und die Herausforderungen, vor denen die Menschen in Masafer Yatta stehen.

Die internationalen Reaktionen auf den Vorfall mit Hamdan Ballal und die zunehmende Gewalt im Westjordanland werden weiterhin mit Spannung verfolgt.

Für detaillierte Informationen über die Ereignisse besuchen Sie bitte die Artikel auf FAZ, Berliner Filmfestivals und Deutschlandfunk.

Referenz 1
www.faz.net
Referenz 2
berliner-filmfestivals.de
Referenz 3
www.deutschlandfunk.de
Quellen gesamt
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