
In einem spektakulären Wendepunkt in dem über 45 Jahre alten Mordfall der 17-jährigen Claudia Wilbert, die 1979 in Rheinbach ums Leben kam, hat die Bonner Polizei einen anonymen Brief veröffentlicht. Dieser Brief, der Ende 2023 einging, hält detaillierte Informationen über den mutmaßlichen Täter bereit und stellt eine direkte Verbindung zu einem kürzlichen Medienereignis her. Der Fall wurde intensiv in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ behandelt, was zahlreiche Hinweise und neue Entwicklungen nach sich zog. Laut Merkur wurde der Brief von einem unbekannten Verfasser verfasst, der behauptet, den Namen des Mörders zu kennen.
Claudia Wilbert wurde am 28. März 1979 zuletzt gegen 22:10 Uhr am Stadtpark in Rheinbach gesehen. Ihr Leichnam fand sich nur zwei Tage später in der Nähe eines Wanderparkplatzes in Bad Münstereifel-Scheuren. Der Fall war lange ungelöst und nun gab es durch den anonymen Brief möglicherweise neue Ansätze der Aufklärung. Der Verfasser gibt an, eine verstorbene Person zu kennen, die Informationen über die Tat geteilt habe. Er beschreibt auch, dass der mutmaßliche Täter noch lebt, nennt diesen jedoch nicht namentlich. Diese Informationen fanden auch ihren Weg in eine Pressemitteilung der Polizei Bonn, die den Inhalt des Briefes für glaubhaft hält, wie Kölner Stadt-Anzeiger berichtet.
Details des anonymen Briefes
Der Brief, der eine Länge von fünf Seiten hat, bietet detaillierte Hinweise, die nicht öffentlich bekannt waren, einschließlich des Fundorts von Claudia Wilberts Leiche und der Besonderheiten des mutmaßlichen Täters. Die Polizei ermutigte den Verfasser, nach der Veröffentlichung des Falls in „Aktenzeichen XY ungelöst“ Kontakt aufzunehmen. Bislang blieb jedoch eine Rückmeldung aus. Außerdem erwartet der Briefschreiber, dass weitere, bislang unveröffentlichte Informationen nach der Ausstrahlung des Falls präsentiert werden.
Zusätzlich äußert der Verfasser Bedenken über mögliche Verwechslungen, da das Foto von Claudia Wilbert einer Verwandten ähnlich aussehen könne. Dies wirft neue Fragen auf und zeigt, dass selbst fast fünf Jahrzehnte nach der Tat noch Raum für Missverständnisse und Fortschritte in den Ermittlungen besteht. Laut t-online.de wurde die Polizei durch die Vielzahl der neuen Hinweise, insgesamt rund 150, die nach der Ausstrahlung des Falls eingingen, unterstützt. Diese Hinweise tragen dazu bei, die Ermittlungen voranzutreiben und gegebenenfalls neue Beweise zu finden.
Ermittlungen im Cold Case
Die Ermittlungsgruppe „Cold Cases“ der Bonner Kriminalpolizei bleibt trotz der Zeitspanne zwischen der Tat und den aktuellen Entwicklungen weiterhin aktiv. Franz Wirges, ein Kriminalkommissar der Polizei Bonn, hat betont, dass die Informationen im Brief ernst genommen werden und appelliert an den Anonymen, Vertrauen in die Ermittler zu haben, um den Fall aufzuklären. Dies zeigt, dass die Hoffnung auf Gerechtigkeit auch nach Jahrzehnten noch bestehen bleibt und dass jede Information von Bedeutung sein kann im Bestreben, den Mord an Claudia Wilbert zu klären.
Interessierte Bürger werden aufgefordert, Hinweise unter der Telefonnummer 0228/15-0 oder per E-Mail an KK11.Bonn@polizei.nrw.de zu melden, um möglicherweise zur Aufklärung dieses tragischen Falls beizutragen.