PolizeiRegierung

Massaker im Niger: 44 Tote bei Terrorangriff während des Freitagsgebets

Ein brutaler Terrorangriff auf das Dorf Fambita im Niger fordert mindestens 44 Todesopfer. Extremisten umzingeln eine Moschee während des Freitagsgebets. Die Sicherheitslage im Sahel gebiedet alarmierende Entwicklungen.

Ein grausamer Terrorangriff auf das Dorf Fambita im Niger hat am vergangenen Freitag mindestens 44 Menschen das Leben gekostet. Rund 13 weitere Personen wurden schwer verletzt. Dies berichtet die LVZ. Der Angriff ereignete sich während des Freitagsgebets gegen 14 Uhr, als Extremisten die Moschee umzingelten und ein Massaker verübten. Dabei setzten die bewaffneten Angreifer auch einen lokalen Markt sowie mehrere Häuser in Brand.

Das Innenministerium des Niger hat den örtlichen Ableger des Islamischen Staates für diesen verheerenden Übergriff verantwortlich gemacht. In Reaktion auf die Gewalt wurde eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen. Die Sicherheitslage in Niger hat sich in den vergangenen Monaten dramatisch verschlechtert, mit einer alarmierenden Zunahme von Angriffe durch islamistische Gruppen. Die Berichterstattung des Deutschlandfunks beschreibt die schwierige Bekämpfung dieser extremistischen Elemente, die vor allem im westafrikanischen Sahel aktiv sind. Hier kommt es immer wieder zu Übergriffen auf Dörfer, die von radikal-islamistischen Gruppen durchgeführt werden.

Ein regionales Problem

In den letzten Jahren haben sich derartige Angriffe über mehrere Länder wie Mali, Burkina Faso und Niger ausgeweitet. Diese Staaten sind nicht nur von Dschihadisten bedroht, sondern auch von kriminellen Banden, die mit Viehdiebstählen, Drogen- und Menschenschmuggel ihr Unwesen treiben. Laut Tagesschau ist die Zahl islamistischer Angriffe seit Ende 2022 um beeindruckende 400 Prozent gestiegen. Von 38 registrierten Angriffen im Dezember 2022 gab es im Mai 2023 bereits 151, was die Eskalation der Gewalt in der Region verdeutlicht.

In Niger selbst wurden seit Anfang 2023 über 300 Menschen in zwei Massakern getötet. Dies geschieht in einem Umfeld, in dem die nigrische Regierung mit enormen Herausforderungen konfrontiert ist, die Sicherheit zu gewährleisten, trotz internationaler Unterstützung. Die Sicherheitskräfte haben wiederholt in Menschenrechtsverletzungen versagt, was zur Rekrutierung neuer Anhänger für islamistische Gruppen beiträgt.

Internationale Reaktionen und Trends

Um die Sicherheitslage zu verbessern, haben europäische Staaten, insbesondere die EU, Maßnahmen zur Unterstützung der nigrischen Polizei initiiert. Dazu gehört ein quasi-militärisches Spezialtraining zur Verteidigung gegen gewaltbereite Extremisten. Zudem wurde eine mobile Polizeieinheit zur Grenzkontrolle in Birni-N’Konni mit EU-Finanzierung eingerichtet.

Die westlichen Partner sind jedoch nichts weniger als in einer prekären Lage. Nach Militärputschen in mehreren afrikanischen Ländern seit 2020, einschließlich der jüngsten Ereignisse in Mali und Burkina Faso, haben viele von ihnen ihre militärische Präsenz in der Region zurückgefahren. Der Druck der neuen Militärjuntas, westliche Truppen abzuziehen und stattdessen mit russischen Söldnergruppen wie der Wagner-Gruppe zusammenzuarbeiten, hat die Dynamik der internationalen Sicherheitsanstrengungen in Afrika entscheidend verändert. Diese Gruppe sichert nicht nur lokale Machthaber, sondern hat auch ein Interesse an den Bodenschätzen der Region.

Dieser komplexe Mix aus unterschiedlichen Akteuren, sich ausbreitender Gewalt und destabilisierten Regierungen macht den Kampf gegen den Terror in Niger und den umliegenden Staaten zu einer zunehmend schwierigen Aufgabe. Die Zivilbevölkerung bleibt dabei oft das gequälte Ziel von Übergriffen, während sich die geopolitischen Rahmenbedingungen stetig verändern.

Referenz 1
www.lvz.de
Referenz 2
www.deutschlandfunk.de
Referenz 3
www.tagesschau.de
Quellen gesamt
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