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Hunderte fordern in Israel Freiheit für Geiseln – Polizei schlägt zu!

Tausende Israelis demonstrieren für die Freilassung von Geiseln. Währenddessen stimmen Israels Regierung und Hamas einer Feuerpause zu. Indirekte Verhandlungen laufen, um den Konflikt zu lösen.

In Israel haben landesweit zehntausende Menschen für die Freilassung von Geiseln demonstriert. In Tel Aviv forderte ein Freund eines kürzlich im Gazastreifen tot entdeckten Entführungsopfers ein Abkommen mit der Hamas. Masen Abu Siam, ein arabischer Israeli, äußerte: „Angehörige der Geiseln sollten nicht Särge umarmen müssen.“
Sein Freund sowie dessen Sohn wurden am 7. Oktober 2023 während eines Hamas-Massakers entführt und in einem Tunnel im Gazastreifen tot aufgefunden. Laut Angaben des israelischen Militärs wurden sie während ihrer Gefangenschaft getötet. Die Proteste in Tel Aviv wurden von der Polizei als illegal eingestuft, was zu gewaltsamen Auseinandersetzungen führte. Mindestens zwei Menschen wurden festgenommen, während die Polizei Demonstranten gewaltsam auseinandertrieb. Auch in Jerusalem versammelten sich Hunderte, um die Regierung zu einem Deal mit der terroristischen Gruppierung zu bewegen.

Die Demonstrationen kommen zu einer Zeit, in der indirekte Verhandlungen über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln im Golfstaat Katar stattfinden. Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, war während der Kundgebung anwesend. Er betonte, dass der Schmerz über den Verlust von Geiseln die verschiedenen Gemeinschaften in Israel vereine. Diese Stimmen sind besonders wichtig in Anbetracht der vorangegangenen Gewalt und der anhaltenden Spannungen.

Verhandlungen über Feuerpause und Geiseltausch

Die israelische Regierung hat nun einer mehrtägigen Feuerpause im Gaza-Krieg zugestimmt, die einen Austausch von Geiseln gegen palästinensische Häftlinge beinhalten soll. Laut ZDF stimmte die Mehrheit des Kabinetts unter Premierminister Benjamin Netanjahu dem Abkommen zu. Geplant ist, dass im Austausch für eine viertägige Feuerpause mindestens 50 Frauen und Kinder, die im Gazastreifen entführt wurden, freigelassen werden. Die Hamas bestätigte, dass sie bereit ist, 150 palästinensische Häftlinge freizulassen. Hierbei handelt es sich unter anderem um 30 Kinder, acht Mütter und zwölf ältere Frauen. Ob Israelis mit Zweitpass in diesem Austausch inbegriffen sind, bleibt unklar.

Die Verhandlungen, die sowohl Ägypten als auch Katar einbezogen, haben grundlegende Bedingungen für eine mögliche Deeskalation des Konflikts geschaffen. Katar hat bereits die Vereinbarung zur Feuerpause bekräftigt, der genaue Beginn wird innerhalb der nächsten 24 Stunden bekannt gegeben. US-Präsident Joe Biden äußerte die Hoffnung, dass alle Aspekte des Deals umgesetzt werden, während die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen weitere Hilfslieferungen ankündigte und die Freilassung aller Entführten forderte.

Humanitäre Situation und internationale Reaktionen

Die humanitären Verhältnisse im Gazastreifen sind alarmierend. Amnesty International äußerte in einer Untersuchung die Besorgnis über die Behandlung der Palästinenser im Gazastreifen. Nach dem Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023, bei dem mehr als 1.400 Menschen, die Mehrheit davon Zivilisten, ums Leben kamen, und mehr als 200 entführt wurden, folgten massive israelische Luft- und Bodenangriffe. Diese haben zu Toten und Verletzten unter der Zivilbevölkerung geführt, und die humanitäre Notlage hat sich weiter verschärft. Besonders die Zivilbevölkerung im Libanon ist ebenfalls bedroht; Hunderttausende wurden aus ihren Heimatgebieten vertrieben.

Die Rolle der internationalen Gemeinschaft ist entscheidend. Präsident Abdel Fattah al-Sisi aus Ägypten sowie Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas haben die Notwendigkeit dauerhafter Lösungen betont. Antworten auf diese komplexe Situation zu finden, bleibt eine enorme Herausforderung, während Stimmen für Menschenrechte und Schutz der Zivilbevölkerung relevant sind. Amnesty International hat in ihrer Untersuchung darauf hingewiesen, dass Israels Handlungen an die Völkermordkonvention gebunden sind und die Gefahr besteht, dass dies als Genozid an den Palästinensern eingestuft wird.

Referenz 1
www.sueddeutsche.de
Referenz 2
www.zdf.de
Referenz 3
www.amnesty.at
Quellen gesamt
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