
Am 25. März 2025 wurde Hamdan Ballal, der Co-Regisseur des mit einem Berlinale-Preis ausgezeichneten Films „No Other Land“, im Westjordanland von jüdischen Siedlern angegriffen. Augenzeugen berichteten, dass Ballal, der aus dem palästinensischen Dorf Susja stammt, zusammengeschlagen wurde, während seine Angreifer mit Schlagstöcken, Messern und einem Sturmgewehr bewaffnet waren. Nach diesem Vorfall wurde er von israelischen Soldaten aus einem Krankenwagen geholt und festgenommen. Unklar ist sein aktueller Aufenthaltsort und Zustand. Es wird berichtet, dass er am Kopf verletzt wurde, während die israelische Polizei bestätigte, dass drei Festnahmen erfolgt waren, darunter auch die von Ballal.
Das israelische Militär wies die Vorwürfe zurück, dass ein Palästinenser aus einem Krankenwagen geholt worden sei, und sprach von Steinwürfen durch „einige Terroristen“. Der Vorfall geschah in einem angespannten Umfeld. Nach den Ereignissen äußerten zwei Co-Regisseure, Basel Adra und Yuval Abraham, auf der Plattform X, dass Ballal „gelyncht“ wurde. Diese Rhetorik unterstreicht die brisante Lage im Westjordanland.
Kontext des Angriffs
Der Film „No Other Land“ thematisiert die Vertreibung von Palästinensern und deren Kampf um den Erhalt ihrer Dörfer im Kontext des anhaltenden Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern. Es ist nicht das erste Mal, dass die Berlinale in in politische Kontroversen verwickelt ist. Bei der Berlinale 2024 sorgte eine Dankesrede von Basel Adra für Aufregung, als er die Waffenlieferungen an Israel kritisierte. Die Festivalleitung distanzierte sich später von diesen einseitigen Aussagen, behielt jedoch den ausgezeichneten Film im Programm.
Die gewaltsame Auseinandersetzung, die zu dem Angriff auf Ballal führte, skizziert die aktuelle Eskalation im Westjordanland, die laut Berichten das gewaltvollste Jahr seit der Zweiten Intifada (2000-2005) markierte. Diese Unruhen sind auf die weiterhin angespannten Verhältnisse zwischen jüdischen Siedlern und der palästinensischen Bevölkerung zurückzuführen, die in den von Israel besetzten Gebieten leben. Die Siedlungen wie Givat Harel, wo viele Israelis leben, sind stark umstritten, da sie auf palästinensischem Land errichtet wurden und nicht international anerkannt sind. Diese Gebiete, als „Judäa und Samaria“ bekannt, spiegeln den israelischen Anspruch auf das umkämpfte Land wider.
Die Attacke auf Ballal zeigt die Gefahren für Künstler und Aktivisten, die versuchen, auf die humanitären Aspekte des Konflikts aufmerksam zu machen. Die internationale Gemeinschaft beobachtet diese Vorfälle mit Besorgnis, während die Spannungen im Westjordanland weiterhin steigen.